Die Papiere der Dividendenperle Astrazeneca gerieten in der vergangenen Handelswoche gehörig unter die Räder. Grund dafür sind gestoppte klinische Studien zum Blockbuster-Präparat Durvalumab.
Nebenwirkungen werden untersucht
Mittlerweile geht jeder vierte Todesfall auf eine Krebserkrankung zurück. Im Kampf gegen Krebs setzen Pharma- und Biotech-Unternehmen verstärkt auf den Zukunftsmarkt Krebsimmuntherapie. In diesem Segment musste der britische Vertreter Astrazeneca einen Dämpfer hinnehmen. Zwei klinische Studien mit dem Wirkstoff Durvalumab wurden abgebrochen. Anlass sind aufgetretene Nebenwirkungen in Form von Blutungen bei den an Hals- bzw. Kopfkrebs erkrankten Patienten.
Erst im Februar meldeten die Briten positive Studiendaten zu Durvalumab in der Indikation Lungenkrebs – deshalb trifft die Meldung die Anleger besonders stark. In diesem Krankheitsbereich konnte die Pharma-Firma allerdings bereits große Erfolge verzeichnen. Dieses Jahr wurde von der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA und der europäischen Behörde EMA eine Zulassung für das Lungenkrebsmedikament Tagrisso erteilt.
Halten
Durvalumab zählt zu einem der größten Hoffnungsträger in der Pipeline Astrazenecas. Der Pharma-Riese ist auf Erfolge in der klinischen Entwicklung der rund 150 Projekte angewiesen, um die Prognosen der kommenden Jahre zu erfüllen. Auf die Meldung reagierten die Papiere von Astrazeneca und verloren nachbörslich rund vier Prozent. Charttechnisch bleibt die Lage angespannt, nachdem der Titel unter die 200-Tage-Linie gerutscht ist. Investierte Anleger beachten den Stopp bei 45 Euro.