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26.11.2025, 16:25
Die Analysten von Rothschild & Co Redburn haben ihre Einstufung für die ASML-Aktie Anfang November von „Neutral“ auf „Buy“ angehoben und das Kursziel von 900 auf 1.200 Euro erhöht. Die Aktien-Research- und Brokerage-Einheit der traditionsreichen Rothschild-&-Co-Gruppe – einem der ältesten und renommiertesten Finanzhäuser Europas – sieht damit aktuell das größte Kurspotenzial für die Papiere des niederländischen Chipausrüsters. Heute meldet sich Morgan Stanley zu Wort.
Analyst Lee Simpson erhöhte sein Kursziel auf 1.000 Euro (zuvor: 975 Euro). Er verweist auf eine wachsende Nachfrage aus dem Speicher- und Logiksegment sowie auf eine Verbesserung der Margen im kommenden Jahr. ASML „reite die DRAM-Welle in ein glänzendes“ Jahr 2026, angetrieben durch Technologiewechsel bei großen Speicherherstellern, so Simpson. Jüngste Gespräche mit dem ASML-Management deuteten auf eine stärkere Nachfrage-Transparenz bei Samsung und SK Hynix hin; Samsung habe offenbar noch nicht alle Bestellungen für das kommenden Jahr platziert.
Trotz eines erwarteten Rückgangs im DUV-Geschäft sollen die Margen dank höherer EUV-Verkäufe und eines vorteilhafteren Produktmixes stabil bleiben. Für 2026 erwartet Simpson eine Bruttomarge von 52,3 Prozent, nur 40 Basispunkte unter dem Vorjahr – ein „Beweis für gute Margensteuerung in einem schwierigen DUV-Jahr“.
Hintergrund: Mit der EUV-Technologie (Extreme Ultraviolet Lithography) gelang ASML 2019 der entscheidende Durchbruch, der das Verfahren zum industriellen Standard machte. Erstmals war es möglich, Strukturen unter sieben Nanometern wirtschaftlich und reproduzierbar zu fertigen. Derzeit erzielt ASML noch knapp die Hälfte seiner Erlöse mit ArF-Immersion-DUV-Systemen, die im tiefen ultravioletten Bereich (193 nm) arbeiten. Diese Maschinen gelten als Arbeitspferde der Halbleiterindustrie für Strukturgrößen zwischen 7 und 28 nm und werden in zahlreichen Prozessoren, Speicherchips und Automotive-Halbleitern eingesetzt.
Je kürzer die Wellenlänge, desto feinere Strukturen sind möglich. EUV arbeitet mit nur 13,5 nm und ermöglicht Strukturgrößen bis zu 2 nm – essenziell für High-End-Prozessoren und GPUs sowie für die Weiterentwicklung von KI-Anwendungen.
Simpson rechnet zudem mit einem Nachfragerückgang aus China von lediglich 15 Prozent und liegt damit unter den vom Management erwarteten 20 Prozent. Zusätzlich sieht er Aufwärtspotenzial durch DRAM- und Foundry-Investitionen im Zusammenhang mit dem Ausbau der KI-Infrastruktur. Für ihn bleibt die ASML-Aktie ein echter „Top Pick“.
DER AKTIONÄR hält an der positiven Einschätzung fest: ASML ist ein unverzichtbarer Schlüsselakteur der globalen Chipindustrie. Der Konzern verfügt über eine technologische Quasi-Monopolstellung, die Margen und Bewertungsaussichten stützt. Vor dem Hintergrund des anhaltenden KI-Booms dürfte die Aktie ihren Aufwärtstrend fortsetzen – trotz gesunder Zwischenkorrekturen. Anleger mit Weitblick bleiben investiert.
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