Der an der Nasdaq gelistete britische Chiplizenzierer Arm Holdings liefert zwar solide Quartalszahlen – doch der Ausblick enttäuscht. Der Gewinn dürfte unter den Erwartungen bleiben, die Chippläne verunsichern. Die Aktie stürzt zweistellig ab.
Wieder nichts. Arm Holdings hat seinen Quartalsbericht erneut versemmelt. Die Ergebnisse für das erste Geschäftsquartal trafen die Erwartungen – mehr aber auch nicht. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um zwölf Prozent auf 1,05 Milliarden Dollar und lag damit knapp unter der Analystenschätzung von 1,06 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie erreichte 0,35 Dollar und entsprach damit dem Marktkonsens. Deutlich schwächer entwickelte sich jedoch der Nettogewinn: Mit 130 Millionen Dollar lag das Ergebnis rund 42 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Noch problematischer: der Ausblick. Für das laufende Quartal stellt Arm einen Umsatz zwischen 1,01 und 1,11 Milliarden Dollar in Aussicht – das liegt zwar formal im Rahmen der Schätzungen, bietet aber kaum Wachstumsfantasie. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll bei 0,29 bis 0,37 Dollar liegen – der Mittelwert bleibt damit unter den Erwartungen. Gleichzeitig sinkt die operative Marge.
Gleichzeitig verschärft sich die strategische Lage: Arm will eigene Chips bauen. Bisher war das Unternehmen Lizenzgeber – neutral, unabhängig, hochprofitabel. Jetzt droht ein Bruch. Wer eigene Hardware entwickelt, greift zwangsläufig Kunden wie Nvidia, Amazon oder Google an. Das kann gutgehen – muss es aber nicht. Die Klarheit fehlt. Und Vertrauen kostet Zeit. Die Ankündigung hinterlasse „mehr Fragen als Antworten“, kommentierten die Analysten von Wells Fargo.
Die Reaktion der Börse fiel entsprechend aus: Die Aktie brach um über 13 Prozent ein. Arm war damit am Donnerstag der schwächste Wert an der Nasdaq. Die Bewertung war ambitioniert (KGV über 200) – jetzt wirkt sie schlicht absurd. Analysten senken bereits die Daumen. Die Investoren laufen davon.
Der KI-Hype mag weiterlaufen. Doch bei Arm ist die Luft erst einmal raus. Die Aktie ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR.
31.07.2025, 19:43