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23.07.2014 Michael Schröder

Anleger aufgepasst: Die VTG-Aktie wird deutlich Fahrt aufnehmen

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VTG

Die VTG-Aktie zählte zuletzt nicht zu den Lieblingen der Investoren. Doch es gibt gute Gründe, warum sich das in Zukunft ändern und die Aktie ihre Unterbewertung dynamisch abbauen wird.

Die Börse liebt stabiles Wirtschaftswachstum. Dieses ist aber auf einen reibungslosen Güterverkehr angewiesen. Dabei entdecken immer mehr Unternehmen die Schiene als Trans­portalternative zur Straße. „Wir stellen fest, dass die Nachfrage nach Transportlösungen auf der Schiene nach wie vor wächst. Aus Nachhaltigkeits- und Umweltaspekten ist der Verkehrsträger Schiene ohne Alternative“, sagt Dr. Heiko Fischer, Vorstandsvorsitzender der VTG AG gegenüber dem AKTIONÄR.

Fischer muss es wissen. Seine Firma vermietet 52.700 Güterwaggons. Damit verfügen die Hamburger über die größte private Waggonflotte Europas. VTG schließt im Durchschnitt 3- bis 5-Jahres-Verträge ab. Während der Mietperiode geht das Auslastungsrisiko an den Mieter über. Bei über 1.000 Einzelkunden gibt es keine Abhängigkeit von Regionen oder Branchen. Außerdem trägt der Konzern mit seinen Logistikleistungen für den Transport sensibler Güter zur Grundversorgung der produzierenden Industrie bei. Die EU-Kommission prognostiziert für den Euroraum einen Anstieg des Güterverkehrs um 40 Prozent bis 2030. Weltweit nimmt der Schienengüterverkehr sogar noch stärker zu als in Europa.

Derzeit zählen vor allem Russland und Nordamerika, die beiden größten Schienenverkehrsmärkte der Welt, zu den Triebfedern der Entwicklung. „Nichtsdestotrotz steigt der Wettbewerbsdruck und die erzielbaren Margen sind zuletzt geringer geworden“, tritt Fischer auf die Euphoriebremse. Nicht ohne Grund: Der Start ins laufende Jahr war recht holprig. Ende März verlor VTG seinen Platz im SDAX. Zudem wurden die Prognosen für 2014 zum Jahresauftakt reduziert. Für 2014 wird ein Umsatz zwischen 800 und 900 Millionen Euro erwartet (vorher: 850 bis 950 Millionen Euro). Da es sich im Geschäftsbereich Schienenlogistik um Geschäft mit vergleichsweise niedrigen Margen handelt, bleibt die Prognose für das EBITDA mit 188 bis 200 Millionen Euro unverändert. „Wir sind zuversichtlich, durch die Entwicklung individueller Transportlösungen für unsere Kunden und durch die Nutzung unseres europaweiten Standortnetzes die Margen im Geschäftsbereich Schienenlogistik wieder zu steigern. Die weltweit operierende Tankcontainerlogistik entwickelt Branchenlösungen mit Partnern. Dadurch ergeben sich neue Geschäftsfelder, die mittelfristig eine höhere Auslastung der Container gewährleisten“, so Dr. Fischer. Der Vorstand will mit „klugen Konzepten und mutigen Strategien“ weiter wachsen. Eine dieser Strategien ist der Transport von verflüssigtem Erdgas – kurz LNG. Um der Erste zu sein, der diesen Energieträger auf der Schiene transportieren kann, baut VTG gemeinsam mit einem Partner zwei Prototypen, die das Doppelte eines Lkw transportieren können. Branchenkenner sehen vor allem dank der anziehenden Schiefergasexporte aus Nordamerika Potenzial, das in den Prognosen noch keine Rolle spielt.

Aber auch ohne das LNG-Geschäft steht VTG in den kommenden Jahren vor einer Gewinnexplosion. Bisher war der Titel mit einem durchschnittlichen jährlichen EBITDA-Wachstum von sechs Prozent seit 2011 alles andere als eine Wachstumsrakete. Das sollte sich nun ändern. Mit konstant steigenden Umsätzen und deutlich sinkenden Abschreibungen sowie spürbaren Verbesserungen beim Finanzergebnis dürfte sich der Gewinn je Aktie bis 2016 verdoppeln.

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Die Analysten von HSBC prognostizieren allein durch die Verbesserung der Finanzstruktur in den nächsten beiden Jahren positive Effekte beim Gewinn von jeweils vier Millionen Euro. Das Kursziel lautet 20 Euro. Auch Henning Breiter von Hauck & Aufhäuser erwartet in den nächsten Jahren durch den Wegfall der hohen Finanzierungskosten ein dynamisches Gewinnwachstum. Der Aktienexperte sieht die VTG-Papiere daher erst bei 29 Euro fair bewertet.

Ebenfalls positiv: Mit den steigenden Gewinnen dürfte auch die Dividende deutlich zulegen. Am 5. Juni wurden für 2013 bereits 0,42 Euro je Aktie ausgeschüttet. 2015 erwarten Analysten bereits eine Ausschüttung von mehr als 60 Cent je Anteil. Bilanziell ist VTG mit einer Eigenkapitalquote von 21 Prozent und einer Verschuldung von mehr als 800 Millionen Euro zwar nicht wirklich solide ausgestattet. Das Geschäft ist allerdings auch sehr kapitalintensiv.

Die VTG-Aktie ist mit einem 2015er-KGV von 13 bei der anstehenden Gewinnentwicklung günstig bewertet. Wenn die Deutsche Börse am 3. September über die Zusammensetzung der Aktienindizes berät, dürfte der Startschuss für eine Aufwärtsbewegung bereits gefallen sein – und die Rückkehr in den SDAX gefeiert werden.

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