Der E-Commerce-Gigant Amazon hat starke Zahlen für das vierte Quartal vorgelegt. Sowohl Umsatz und Gewinn übertrafen die Erwartungen der Wall Street. Doch dann kam der Schock: Amazon hat bekannt gegeben, dass die Investitionsquote 2019 merklich steigen wird. Die Aktie ging in die Knie. Eine Nachkaufchance.
Amazon hat im ersten Quartal einen Umsatz von 72,4 Milliarden Dollar erzielt. Der Gewinn je Aktie kletterte auf 6,04 Dollar. Beides lag über den Erwartungen der Analysten.
Besonders positiv: die Entwicklung von AWS. Mit einem operativen Gewinn von 2,18 Milliarden Dollar in den letzten drei Monaten zementierte AWS nicht nur seinen Ruf als Cashcow, sondern auch den Führungsanspruch im Cloud-Markt gegen Konkurrenten wie Microsoft und Google.
Experten schätzen den Wert von AWS auf 350 Milliarden Dollar. Gut denkbar ist, dass die Cloudsparte noch dieses Jahr an die Börse geht. Das wäre ohne Frage ein Boost für die Amazon-Aktie.
Mehr Investitionen
Für das erste Quartal erwartet Amazon einen Umsatz von 56 bis 60 Milliarden Dollar. Der Markt war bislang von 60,8 Milliarden Dollar ausgegangen.
Der Grund: Amazon will 2019 mehr investieren. „Wir haben 2018 die Investitionen merklich reduziert“, sagte Amazon-Finanzvorstand Brian Olsavsky im Conference-Call mit Analysten. „Die Ausgaben werden nun voraussichtlich steigen.“
Das ist sinnvoll: Amazon-Chef Jeff Bezos ist bekannt für seinen Erfindergeist. Die Vision des 55-Jährigen: Amazon soll nicht nur Commerce-Unternehmen und Cloud-Spezialist sein, sondern auch Werbeagentur, Healthcare-Anbieter, Fintech, womöglich auch Versicherung mit ultraschlanken Strukturen.
Die Weiterentwicklung des Konzerns kostet Geld. Das zahlt sich aber mittel- bis langfristig aus: Mehr Technik, mehr Robotik bedeuten über kurz oder lang weniger Personal. Das bedeutet weniger Kosten und höhere Margen.
Story noch längst nicht vorbei
Höhere Investitionen sind definitiv kein Grund, als Anleger in Panik zu geraten. DER AKTIONÄR bleibt klar bullish für die Aktie.