Der Kampf um die besten Köpfe in der Künstlichen Intelligenz (KI) geht in die nächste Runde – und Google schlägt mit voller Wucht zu. Der Tech-Gigant gab am Freitag bekannt, Varun Mohan, den Mitbegründer und CEO des KI-Coding-Start-ups Windsurf, und weitere führende Mitarbeiter abzuwerben. Ein Deal, der es in sich hat.
Im Rahmen der Vereinbarung wird Google auch andere führende Forschungs- und Entwicklungsmitarbeiter von Windsurf einstellen. Wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person berichtet, zahlt der Suchmaschinen-Riese dafür stolze 2,4 Milliarden Dollar für Lizenzgebühren und Vergütungen. Google investiert dabei nicht direkt in Windsurf, sichert sich aber eine nicht-exklusive Lizenz für bestimmte Technologien des Start-ups.
„Wir freuen uns, einige der Top-KI-Coding-Talente aus dem Windsurf-Team bei Google DeepMind willkommen zu heißen, um unsere Arbeit im Bereich des agentischen Codierens voranzutreiben“, so ein Sprecher von Google in einer E-Mail. „Wir sind begeistert, die Vorteile von Gemini weiterhin für Softwareentwickler überall zugänglich zu machen.“
Schlag gegen OpenAI
Dieser Deal ist ein direkter Schlag gegen den Konkurrenten OpenAI. Wie CNBC im April berichtete, befand sich Windsurf zuvor in Gesprächen mit dem ChatGPT-Entwickler über eine Übernahme im Wert von drei Milliarden Dollar. Diese Gespräche sind jedoch geplatzt, was Google die Tür öffnete.
Der Vorfall heizt den Talentkrieg in der KI-Branche weiter an. Auch Meta hat in den letzten Wochen mehreren Mitarbeitern von OpenAI lukrative Angebote gemacht. Besonders bemerkenswert war die Verpflichtung von Scale-AI-Gründer Alexandr Wang, der im Rahmen einer 14,3-Milliarden-Dollar-Investition in sein Start-up die KI-Strategie des Facebook-Konzerns leiten soll. Auch Microsoft und Amazon haben auf ähnliche Weise KI-Talente von Start-ups wie Inflection AI und Adept übernommen.
Windsurf macht weiter
Während die Gründer Varun Mohan und Douglas Chen zu Google wechseln, wird der Großteil des Teams bei Windsurf verbleiben, um das Produkt weiterzuentwickeln. Das erklärte der neue Interims-CEO Jeff Wang auf X.
Der milliardenschwere Zukauf von Top-Talenten unterstreicht die Entschlossenheit des Konzerns, bei der nächsten Generation der Softwareentwicklung eine führende Rolle zu spielen. Anleger bleiben daher weiter an Bord.
14.07.2025, 09:32