Westliche KI ist in China stark reguliert. Aber es gibt offenbar Abhilfe für Apple. Alibaba bringt seine hauseigene KI-Familie Qwen3 auf Apple-Geräte. Das Unternehmen veröffentlichte am Montag eine neue, offene Version seiner Modelle, die optimiert für Apples MLX-Framework ist, das speziell auf die hauseigenen Chips von iPhone, iPad und Mac zugeschnitten wurde.
Der Schritt kommt nicht zufällig: Apple möchte seine neue „Apple Intelligence“-Suite auch im chinesischen Markt einführen. Doch unterliegt KI-Software dort strengen Vorschriften. Internationale Lösungen wie GPT von OpenAI, das Apple außerhalb Chinas nutzt, dürften ohne chinesische Partner kaum genehmigt werden. Laut einem früheren Bericht der South China Morning Post hat Apple daher bereits eine Vereinbarung mit Alibaba geschlossen, um Qwen als KI-Grundlage in Festlandchina zu nutzen.
Die Modelle laufen nicht nur auf High-End-Geräten wie dem Mac Studio, sondern auch auf iPhones – trotz deren beschränkter Rechenleistung. Möglich macht das Apples MLX-Architektur, die effizientes Training und Deployment direkt auf dem Gerät erlaubt.
Die Initiative könnte für beide Tech-Giganten strategisch wichtig sein. Apple steht in China zunehmend unter Druck, auch wegen wachsender Konkurrenz durch Huawei und einer schwächelnden Konjunktur.
Alibaba wiederum will mit seiner offenen KI-Initiative das eigene Cloud-Geschäft ankurbeln. „Wir haben uns entschieden, Qwen als Open Source bereitzustellen, weil das die Nachfrage nach KI-Anwendungen und Cloud Computing antreiben kann“, sagte Alibaba-Chairman Joe Tsai.
Bei Benchmark sieht man Alibaba als einen der größten Profiteure der KI-Welle in China: „Alibaba ist ein führender struktureller Player im Bereich KI.“
Mit einem geplanten Investitionsvolumen von 52 Milliarden US-Dollar in KI und Cloud-Infrastruktur in den nächsten drei Jahren unterstreicht Alibaba diesen Anspruch.
Mit Qwen3 für Apple-Geräte schlägt Alibaba eine Brücke zwischen regulatorischen Anforderungen in China und globalem KI-Fortschritt – und könnte so sowohl Apple als auch sich selbst in einer kritischen Marktphase neuen Rückenwind verschaffen. Derzeit sind aus AKTIONÄR-Sicht aber beide Aktien nicht unbedingt erste Wahl. Wer trotzdem in China investieren will, kann das zum Beispiel über den China Tech-Giganten Index tun, in dem auch Alibaba enthalten ist.
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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Alibaba Group, Apple.