Auch bei Apple und Alibaba dürfte man die Nachrichten über das heutige Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Führer Xi Jinping aufmerksam registriert haben. Das Verhältnis der beiden Staatsführer könnte letztendlich entscheidend sein für den Erfolg einer Zusammenarbeit zwischen den Tech-Giganten.
Die geplante Markteinführung von Apple Intelligence, Apples neuer KI-Plattform, in China verzögert sich. Grund: Die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Tech-Riesen Alibaba wird von Pekings Internetbehörde blockiert – ein weiteres Opfer der anhaltenden Handelskonflikte zwischen den USA und China.
Keine Freigabe
Apple und Alibaba arbeiten seit Monaten daran, KI-Funktionen für chinesische Nutzer verfügbar zu machen. Die Technologie basiert auf Apples KI-Diensten, betrieben durch Alibabas fortschrittliche Modelle. Doch wie mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen laut Financial Times berichten, liegt die Freigabe bei der Cyberspace Administration of China (CAC) auf Eis. Grund seien „zunehmende geopolitische Unsicherheiten“ zwischen den beiden Supermächten.
Dabei ist Apple besonders unter Druck geraten. US-Präsident Donald Trump fordert die Rückverlagerung der Apple-Produktion in die Vereinigten Staaten. Andernfalls drohen Strafzölle von bis zu 25 Prozent auf Apple-Produkte. Gleichzeitig hat das US-Handelsministerium laut Insidern Bedenken gegenüber der Partnerschaft mit Alibaba geäußert.
Laut einem Insider dauert es inzwischen grundsätzlich länger, bis Peking US-nahe KI-Partnerschaften prüft.
Die Verzögerung trifft vor allem Apple hart: Das Unternehmen verliert in China Marktanteile. Im Premiumsegment sank der Anteil zuletzt von 70 Prozent (Anfang 2023) auf 47 Prozent.
Alibaba-Chef Joe Tsai hatte im Februar bestätigt, dass sein Konzern Apple-Technologie für KI-fähige iPhones in China bereitstellen werde. Dieses Signal wurde an den Märkten positiv aufgenommen. Doch nun entscheidet wohl nicht mehr allein die Technik über Erfolg oder Misserfolg, sondern die Weltpolitik. DER AKTIONÄR bleibt derzeit bei beiden Aktien an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Alibaba Group, Apple.
05.06.2025, 18:06