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Airbus hat ein Problem: Tausende Flieger dürfen nicht starten – die Sonne ist schuld

Airbus hat ein Problem: Tausende Flieger dürfen nicht starten – die Sonne ist schuld
Foto: Airbus
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Martin Mrowka 29.11.2025, 10:35 Martin Mrowka

Zehntausende Reisende auf der ganzen Welt können ihre Flüge an diesem Wochenende nicht wie geplant antreten. Grund: Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus muss tausende seiner Flugzeuge vorübergehend grounden. Bestimmte Sonnen-Einstrahlung könnte zur Beeinträchtigung der Steuerung führen. Die Airbus-Aktie reagierte bereits am Freitag-Abend. 

Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus schränkt den Betrieb einiger seiner kleineren Flugzeuge ein. Zum einen handelt es sich um mit Pratt & Whitney-Triebwerken betriebene A320 bei eisiger Witterung. Zum anderen handelt es sich um den Einfluss der Sonne. In der Höhe könnte zu starke kosmische Strahlung sicherheitsrelevante Daten der Flugsteuerung verfälschen. 

Dem Analyseunternehmen Cirium zufolge sind etwa 6.000 Airbus-Flieger weltweit betroffen – rund zwei Drittel aller im Einsatz stehenden Jets der A320-Familie. Zuerst hatte das Branchenmagazin AeroTelegraph berichtet. 

Airbus habe alle Fluggesellschaften über Änderungen der bestehenden Verfahren für den Betrieb der Triebwerke am Boden bei Vereisungsbedingungen am Freitag-Abend informiert, sagte eine Airbus-Sprecherin der Nachrichtenagentur Bloomberg

Im Folgenden ein Teil der übersetzten Mitteilung: 

Die Analyse eines kürzlich aufgetretenen Vorfalls mit einem Flugzeug der A320-Familie hat ergeben, dass intensive Sonneneinstrahlung Daten beschädigen kann, die für die Funktion der Flugsteuerung von entscheidender Bedeutung sind. Airbus hat daraufhin eine erhebliche Anzahl von derzeit in Betrieb befindlichen Flugzeugen der A320-Familie identifiziert, die davon betroffen sein könnten.

Airbus

Betroffen sind ausschließlich die Schmalrumpf-Flugzeuge des erfolgreichen Typs A320, die mit PW1100 GTF-Triebwerken (Getriebefan) ausgestattet sind. Die Einschränkungen gelten für Starts bei schlechten Wetterbedingungen mit gefrierendem Nebel und einer Sichtweite von weniger als 150 Metern. Die RTX-Tochter Pratt & Whitney arbeite an der Lösung. 

Der Getriebefan-Antrieb von Pratt & Whitney, zu dem auch der DAX-Konzern MTU Aero Engines nicht nur wichtige Teile beisteuert, sondern auch eine von weltweit drei Endmontagelinien betreibt, ist allgemein stark gefragt. Diese Turbinen treiben etwa jedes zweite Exemplar des absatzstärksten Mittelstreckenjet-Typs der Welt an, der Airbus-Modellfamilie A320neo. 

Mit Blick auf das Sonnenproblem verwies Airbus in einer Mitteilung auf eine Analyse eines kürzlichen Ereignisses. Dabei sei eine signifikante Anzahl von im Betrieb befindlichen Maschinen identifiziert worden, die möglicherweise von dem Phänomen betroffen seien. 

Nun werden bei den Flugzeugen Software- und/oder Hardware-Schutzmaßnahmen implementiert. Die notwendigen Updates bei Hard- und Software werden Airbus zufolge zu vorübergehenden Verspätungen oder Ausfällen im Flugbetrieb führen, der Konzern entschuldigt sich dafür. In vielen Fällen könne ein Software-Update indes zügig vom Cockpit aus vorgenommen werden, hieß es. 

Blick in eine Abflughalle vom Tokio International Airport am 29.11.25
Quelle: pa/ AP/ Shuhei Yokoyama
Blick in eine Abflughalle vom Tokio International Airport am 29.11.25

Aktuelle Fotos aus Japan zeigen das Ausmaß der Flugausfälle. Am Flughafen Tokio irrten Tausende Passagiere umher und suchten Ersatz. Auch Fluggesellschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind vom Problem betroffen. 

Während die A320neo von Condor nicht betroffen sind, betonte Lufthansa, dass man bereits mit der Umsetzung der von Airbus vorgeschriebenen Maßnahmen begonnen habe. Der Vorgang nehme "mehrere Stunden pro Flugzeug in Anspruch". Deshalb könne es am Wochenende zu einer geringen Anzahl von Flugausfällen oder Verspätungen kommen. 

Bei Swiss betonte man, dass die Flugzeuge gemäß Hersteller und Behörden "weiterhin als sicher betreibbar" gälten. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolge daher parallel zum laufenden Betrieb. 

Die Airbus-Aktie reagierte bereits am Freitag-Abend. Im späten Handel rutschte die Aktie um etwa viereinhalb Prozent auf 195,50 Euro ab. Den Xetra-Handel hatte Airbus bei 204,65 Euro im Plus beendet. 

Airbus (WKN: 938914)

Die Aktie von MTU Aero Engines gab ebenfalls leicht nach. Im späten Handel notierte der DAX-Wert bei 352,30 Euro, bei Lang & Schwarz dann bei 351,60 Euro. Die Papiere der Lufthansa kamen im späten Handel von 8,27 auf 8,18 Euro um rund ein Prozent zurück. 

Das Grounding bestimmter A320-Jets von Airbus verunsichert Passagiere und Anleger, erinnert es doch an Probleme, die auch Boeing hatte. Allerdings dürfte sie bei den europäischen Flugzeugen weitaus weniger dramatisch ausfallen. Auch die Korrektur der Airbus-Aktien sollte schnell beendet sein. 

DER AKTIONÄR empfiehlt engagierten Anlegern ihre Airbus-Papiere zu halten. Der Aufschwung sollte sich bald fortsetzen, auch wenn mit dem aktuellen Kursrückgang die 50-Tage-Linie bei 204,57 Euro unterschritten wurde. Das Kursziel der Redaktion lautet derzeit 225 Euro. 

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Enthält Material von dpa-AFX

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