Airbus aufgrund der jüngst bekannt gewordenen Mängel an Rumpfteilen im November nur 72 Verkehrsflugzeuge an seine Kunden ausliefern können – ein spürbarer Rückgang gegenüber dem Vormonat. Analysten zeigen sich aber weiterhin optimistisch für die Aktie. Zuletzt bekräftigten Deutsche Bank Research, die kanadische Bank RBC und das Analysehause Jefferies ihre Kaufempfehlungen.
Der weltgrößte Flugzeugbauer bestätigte am Freitag in Toulouse, dass im November sechs Maschinen weniger übergeben wurden als im Oktober. Hintergrund sind Produktionsprobleme: Bei einem Zulieferer wurden Unregelmäßigkeiten an Rumpfsektionen entdeckt, die nun weitreichende Folgen haben.
Konzernchef Guillaume Faury hatte deshalb bereits die Prognose für 202das laufende Jahr nach unten angepasst. Statt ursprünglich 820 sollen nun nur noch 790 Flugzeuge bei den Kunden ankommen. Doch selbst dieses reduzierte Ziel bleibt ambitioniert: Im Dezember müssten dafür noch 133 Maschinen ausgeliefert werden – ein extrem hoher Wert für den traditionsgemäß arbeitsintensiven Jahresendmonat.
Besonders belastend: Mehr als 600 Flugzeuge müssen nach jetzigem Kenntnisstand überprüft werden. Die meisten davon befinden sich noch in der Fertigung oder stehen kurz vor der Auslieferung, was den Produktionsfluss zusätzlich ausbremst und Termine nach hinten verschiebt.
Auf der Nachfrageseite läuft es dagegen rund. Im November verbuchte Airbus Neuaufträge für 75 Maschinen. Stornierungen blieben aus – ein positives Signal für die Pipeline des Konzerns.
RBC, Jefferies und Deutsche Bank sehen bei Airbus weiter eine Kaufchance. Sie sehen das Kursziel bei 240, 230 beziehungsweise 222 Euro.
Die Aktie von Airbus hat nach dem Allzeithoch Ende Oktober zuletzt korrigiert. Trotz der jüngsten Probleme verfügt das Unternehmen über eine weltweit nahezu einzigartig starke Marktstellung. Zudem erhält das Papier auch von der Rüstungsseite Fantasie. Die Aktie von Airbus bleibt auf der Empfehlungsliste der AKTIONÄR. Der Stoppkurs sollte bei 168,00 Euro belassen werden.
Heute, 12:17