Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern hat kurz vor Weihnachten noch lukrative Aufträge hereingeholt. So hat die taiwanische Fluggesellschaft China Airlines ihre bestehende Bestellung des derzeit größten angebotenen Passagierjets Airbus A350-1000 von 10 auf 15 Exemplare aufgestockt. Zudem bestellt die Bundeswehr weitere Kampfhubschrauber vom Typ H145M (Foto oben). Ein Großauftrag kommt aus Spanien.
Deutschland hat bei Airbus weitere Kampfhubschrauber bestellt. Der Staat habe eine Option aus seinem Vertrag vom Dezember 2023 gezogen und seine damalige Bestellung um 20 Stück auf 82 leichte Kampfhubschrauber vom Typ H145M aufgestockt, teilte Airbus kürzlich mit. Die erste Maschine aus dem Großauftrag hat die Bundeswehr im November 2024 erhalten. Seither wurden weitere ausgeliefert.
Das spanische Verteidigungsministerium hat gleich 100 Airbus-Hubschrauber unterschiedlicher Typen bestellt. Der Helicopter-Auftrag umfasst 50 Exemplare des Modells H145M für die Armee sowie 31 Maschinen vom Typ NH90, die in unterschiedlichen Bereichen der Streitkräfte eingesetzt werden sollen. Hinzu kommen 13 Helikopter vom Modell H135 und 6 vom Typ H175M.
Von den 31 NH90-Hubschraubern sind 13 für die spanische Armee bestimmt, 12 für die Luft- und Raumfahrt-Streitkräfte und 6 für die Marine. Sie sind für taktische Transport-, Manöver- und Spezialeinsätze sowie zur Vervollständigung der amphibischen Kriegsführungsflotte der Marine bestimmt.
Neben der Stärkung der derzeitigen industriellen Kapazitäten von Airbus Helicopters in Spanien wird dieser Plan voraussichtlich direkte Auswirkungen auf die Schaffung hochqualifizierter Arbeitsplätze haben, wobei in den nächsten drei Jahren mit mehr als 300 direkten Stellen gerechnet wird. Die industrielle Präsenz im spanischen Albacete wird mit einem neuen Zentrum für die Anpassung von Militärhubschraubern und einem internationalen Ausbildungszentrum für H145M-Piloten und -Techniker weiter ausgebaut. Diese Entwicklungen ergänzen den laufenden Bau von Einrichtungen für die Modernisierung der Tiger-Hubschrauber.
Die Airbus-Aktie zeigt sich nach den neuen Aufträgen am Freitag gestärkt. Im freundlichen DAX-Umfeld steigt die Airbus-Aktie am Vormittag des 'Hexensabbat' um 0,4 Prozent auf 194,90 Euro.
Mit dem aktuellen Kursanstieg versucht die Airbus-Aktie, sich aus dem kurzfristigen Abwärtstrend zu befreien. Gelingt es nachhaltig, sich über 194,50 Euro zu behaupten, könnte noch in der kommenden kurzen Handelswoche auch der GD50 bei gut 200 Euro wieder 'angegriffen' werden. Darüberhinaus winken die Rekordhöhen bei 216 Euro.
Airbus hat bis zum 12. Dezember 29 Verkehrsflugzeuge ausgeliefert, wie aus Daten von Cirium hervorgeht. Man liegt damit noch hinter dem üblichen Lieferanstieg zum Jahresende zurück, da einige Kunden die Abnahme von Jets aufgrund der Unsicherheit über die Inspektionsanforderungen im Zusammenhang mit einem Problem mit der Qualität des Rumpfs verschieben, heißt es von Analysten, die Reuters zitierte. Analyst Rob Morris sagte: "In dieser Phase des Monats wäre es eine außerordentlich anspruchsvolle Aufgabe, noch mehr als 100 weitere Flugzeuge auszuliefern und dennoch die Prognose zu erfüllen."
Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für Airbus dennoch mit "Outperform" und einem Kursziel von 240 Euro bestätigt. Mit Blick auf das Jahr 2026 seien die Nachfrage-Aussichten für den gesamten Luftfahrt- und Verteidigungssektor weiterhin sehr gut, schrieb Ken Herbert in einer am Donnerstag vorliegenden Branchenstudie. Er glaubt aber, dass Anleger zunehmend selektiv bei der Auswahl ihrer Sektorwerte sein werden und die übergeordneten Themen weiterhin die Debatte bestimmen.
Auch die britische Investmentbank Barclays ist optimistisch für Airbus gestimmt, sieht jedoch 'nur' ein Kursziel von 220 Euro. Analystin Milene Kerner verwies auf das zuletzt langsamere Auslieferungs-Tempo. Bis November hat Airbus 657 Flugzeuge ausgeliefert.
Um das korrigierte Jahresziel von 790 Flugzeugen noch zu erreichen, muss Airbus wohl auch an den Feiertagen durcharbeiten. Doch auch wenn das Auslieferungsziel verfehlt wird, dürfte die Airbus-Aktie mittelfristig ihren Aufwärtstrend fortsetzen. DER AKTIONÄR rät: Engagierte Anleger bleiben dabei.
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Enthält Material von dpa-AFX
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