Europas 100-Milliarden-Projekt FCAS droht zu scheitern. Airbus und Dassault Aviation streiten um die Führerschaft beim deutsch-französich-spanischen Gemeinschaftsprojekt, das in einigen Jahren Kampfjets, Drohnen, Satelliten und Boden-Stationen miteinander verbindet – und Europa ein leistungsfähiges Verteidigungssystem bringt. Wie eine Lösung aussehen könnte.
Noch in diesem Jahr soll eine Entscheidung über Europas größtes Rüstungsprojekt fallen, das unter vier Buchstaben bekannt ist: FCAS. Sie stehen für "Future Combat Air System". Das Luftkampf- und Verteidigungssystem soll spätestens 2040 voll einsatzfähig sein und das in die Jahre gekommene Kampfflugzeug Eurofighter ablösen.
Es ist vor allem ein Projekt von Deutschland und Frankreich, aber auch Spanien ist beteiligt. Seit Monaten gibt es massiven Ärger, vor allem weil das französische Unternehmen Dassault Aviation eine stärkere Rolle beansprucht, als es die Partner (insbesondere Airbus) vertragen können.
Ein Scheitern würde nicht nur den deutsch-französischen Beziehungen massiv schaden, sondern auch der Idee, bei der Verteidigung des europäischen Nato-Gebiets stärker an einem Strang zu ziehen.
Am gestrigen Mittwoch hat sich sogar die IG Metall zu Wort gemeldet. Die mächtige Gewerkschaft hat angekündigt, die Zusammenarbeit am deutsch-französischen Kampfjet-Programm einzustellen, sollte Dassault weiterhin daran beteiligt sein.
Es gibt jedoch auch Möglichkeiten, wie sich Deutschland und Frankreich relativ galant aus der Affäre ziehen können – ohne das Milliarden-Projekt komplett zum Scheitern zu bringen.
Heute, 11:00