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Halbleiter-Aktien: Hier steht der Zyklus! Verkaufen oder Nachkaufen?

Halbleiter-Aktien: Hier steht der Zyklus! Verkaufen oder Nachkaufen?
Foto: Börsenmedien AG
Advanced Micro Devices -%
18.08.2018 ‧ Benedikt Kaufmann

Seit Jahren outperformen Halbleiter-Aktien den breiten Markt. Doch ist die Rallye jetzt am Ende? Morgan Stanley und Applied Materials liefern Hinweise – doch es gilt zu differenzieren.

Megatrends wie Künstliche Intelligenz, Internet of Things, Autonomes Fahren, Gaming, Smartphones, Data-Center und die Cloud – sie alle sind nicht möglich ohne die Chip-Industrie. Es wundert daher nicht, dass in den vergangenen Jahren die Halbleiter-Aktien problemlos den breiten Markt geschlagen haben.

Doch wie der Blick auf den Brachenindex zeigt, geht dem heißen Sektor allmählich die Luft aus. Der Philadelphia Semiconductor Index, kurz SOX, verlor seit Mitte vergangener Woche rund fünf Prozent. Auslöser war eine umfangreiche Studie von Morgan Stanley, die den Chip-Sektor auf „Sell“ herabstuften. „Der Halbleiter-Zyklus zeige Anzeichen einer Überhitzung“, schrieben die Analysten.“ Jede Veränderung innerhalb der Durchlaufzeiten oder eine Abschwächung der Nachfrage könnte sich heftig auswirken.“ Das Chance-Risiko-Verhältnis sei das schlechteste innerhalb der vergangenen vier Jahre.

In der Studie gingen die Analysten ebenfalls auf Applied Materials, den weltweit größten Chipanlagenbauer der Welt, ein. Sie stuften die Aktie des Konzerns von „Overweight“ auf „Equal Weight“ hinab.

Gestern Abend lieferte der herabgestufte Konzern Zahlen zum dritten Quartal und enttäuschte mit einem gemischten Ausblick. Die Unternehmensführung erwartet im vierten Quartal bei Halbleiter-Systemen einen Rückgang des Umsatzes um vier Prozent. Begründet wurde dies insbesondere mit einem Investitionsrückgang auf Seite der Foundry-Kunden.

Die Aussage von CFO Dan Durn unterstützt die bearish Einschätzung von Morgan Stanley. Denn Applied Materials zählt aufgrund seiner Größe und Stellung am Anfang der Produktionskette im Chip-Sektor als Frühindikator. Ein klares Zeichen möchte man da denken. Ja schon – aber nur teilweise.

Denn wer tiefer gräbt, muss ganz klar unterscheiden auf welche Kunden sich die CFO Durn bezieht. Es geht nur um die Foundry-Kunden, die aufgrund hoher Nachfrage in den vergangenen Jahren verstärkt investierten. Für diese gilt es nun abzuwarten, ob sich die Neuinvestitionen auch lohnen. Wäre kein Nachfrageüberhang am Markt festzustellen, wären diese Investitionsentscheidungen jedoch nicht gefällt worden. Zudem handelt es sich um langfristige Entscheidungen einer konsolidierten und disziplinierteren Branche, die heute nicht mehr wie früher Konkurrenten mit einem Überangebot und Preiskampf aus dem Markt drängen muss.

Über den Stand des Chip-Zyklus lässt sich aufgrund des „erwarteten“ Investitionsrückgangs keine Aussage treffen. Die Branche geht eher kurz vom Gas, um einen neuen Gang einzulegen. DER AKTIONÄR bleibt auch angesichts der kurzen Kursschwäche bei seiner Meinung: Megatrends bringen den Chip-Superzyklus. Es bieten sich, sobald sich der Gesamtmarkt beruhigt, auf Seite von Foundry und Fabless Nachkaufchancen. Von Zulieferern wie Applied Materials ist jedoch, solange der Capex-Trend nicht wieder anzieht, Abstand zu halten.

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