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18.09.2025, 07:55
Das Übernahmekarussell im Biotech-Sektor bleibt mächtig in Bewegung. Am Donnerstagmorgen wurde bekannt, dass der Pharma-Riese Roche den Leber-Spezialisten 89bio für einen Milliarden-Dollar-Betrag aufkaufen will. Damit wollen die Schweizer ihr Engagement im Bereich der metabolischen Erkrankungen ausweiten.
Roche bietet 14,50 Dollar je Aktie von 89bio, was das Unternehmen mit 2,4 Milliarden Dollar bewertet. Darüber hinaus haben die Aktionäre des Übernahmeziels den Anspruch auf ein sogenanntes Contingent Value Right (CVR) in Höhe von bis zu weiteren 6,00 Dollar (in drei Tranchen), das an Umsatzzielen mit der Substanz Pegozafermin gekoppelt ist.
Zur Einordnung: Am Mittwoch ging die Aktie von 89bio mit einem Kurs von 8,08 Dollar aus dem Handel. Die Prämie beträgt 52 Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der vergangenen 60 Tage.
Mit der Akquisition will sich Roche den Wirkstoff Pegozafermin unter den Nagel reißen. Das Mittel soll eine potenziell este Behandlung für mittelschwere bis schwere metabolische Dysfunktions-assoziierte Steatohepatitis (MASH) darstellen, eine der häufigsten Begleiterkrankungen von Adipositas.
Heißer Bereich
MASH ist innerhalb der Biotech-Szene ein viel diskutiertes Thema. Branchenführend in diesem Bereich ist AKTIONÄR-Tipp Madrigal. Das Unternehmen hat mit Rezdiffra vor wenigen Quartalen das erste Medikament überhaupt zur Behandlung der Lebererkrankung in den USA auf den Markt gebracht. Inzwischen wurde Rezdiffra auch in der EU zugelassen.
Auch Novo Nordisk konnte jüngst für Wegovy für die MASH-Indikation in den USA die Zulassungserweiterung erlangen (DER AKTIONÄR berichtete).
Ähnlich wie die Substanz von 89bio, die Roche nun erwerben will, ist Efruxifermin von Akero. DER AKTIONÄR hat die Aktie von diesem Unternehmen vor wenigen Monaten als potenziellen Übernahmekandidaten vorgestellt. Auch die dänische Zealand Pharma agiert mit Survodutid (an Boehringer Ingelheim verpartnert) im hochinteressanten MASH-Bereich und befindet sich in der Spätphase der klinischen Entwicklung.
Roche bringt sich mit der milliardenschweren Übernahme von 89bio im MASH-Markt in Position. Ob der Wirkstoff auch zugelassen wird, steht allerdings noch in den Sternen. Entsprechend geht Roche auch etwas ins Risiko. In der Schweiz favorisiert DER AKTIONÄR unter den großen Pharma-Titeln weiterhin das Papier von Novartis.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk.
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