Die Aktie von Novo Nordisk rauscht zum Wochenstart ordentlich nach unten. Der Grund: Die Studien zu Rybelsus, basierend auf dem Wirkstoff Semaglutid, zum Einsatz bei Alzheimer zeigten nicht den erhofften Erfolg. In den Studien Evoke und Evoke+ konnte keine Verlangsamung des Krankheitsfortschritts erzielt werden.
Beide Studien untersuchten die Entwicklungen bei insgesamt 3.808 Patienten. Trotz messbarer Verbesserungen bei Alzheimer-typischen Biomarkern wie Entzündungsparametern oder neurodegenerativen Signalen blieb der funktionale Nutzen aus. Die Evoke- und Evoke+-Studien bestätigten keine Überlegenheit von Semaglutid gegenüber Placebo bei der Verringerung der Krankheitsprogression, gemessen an der Veränderung des CDR-SB-Scores (Clinical Dementia Rating – Sum of Boxes) gegenüber dem Ausgangswert.
„Angesichts des erheblichen ungedeckten Bedarfs bei Alzheimer sowie einer Reihe vielversprechender Hinweise sahen wir uns in der Verantwortung, das Potenzial von Semaglutid zu untersuchen – trotz einer geringen Erfolgsaussicht. Wir sind stolz darauf, zwei gut kontrollierte Phase-3-Studien durchgeführt zu haben, die höchsten wissenschaftlichen Standards entsprechen“, kommentierte Martin Holst Lange, Chief Scientific Officer bei Novo Nordisk.
Angesichts der Ergebnisse wird Novo Nordisk die bis zu einem Jahr geplante Verlängerungsphase der Studien nicht durchführen. Das Unternehmen konzentriert sich damit wieder auf die Kernbereiche Diabetes, Adipositas und kardiometabolische Erkrankungen.
Ein Erfolg im Bereich Alzheimer wäre für Novo Nordisk ein Paukenschlag gewesen. Das Potenzial für ein erfolgreiches Mittel wäre enorm, das bislang nur äußerst begrenzte Möglichkeiten bei Alzheimer vorhanden sind. Die Aktie von Novo Nordisk bricht gegen Mittag rund zehn Prozent ein. Die Kernbereiche und hier insbesondere die Hoffnungsträger dazu in der Pipeline sind bei Novo Nordisk aber weiterhin stark. Trotz des Rückschlags bei Alzheimer ist die Aktie langfristig zu günstig bewertet. Stopp bei 35,50 Euro beachten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk.
24.11.2025, 13:03