Die Aktie des Hamburger Wirkstoffforschers Evotec hat die Umsatzwarnung aus der vorherigen Handelswoche abgeschüttelt. Inzwischen notiert der MDAX-Wert sogar über dem Kursniveau vor der gesenkten Erlösprognose. Am Mittwoch erhält der Biotech-Titel weiteren frischen Rückenwind durch einen geplanten Deal mit Sandoz.
Demnach beabsichtigen die Hamburger, den Standort von Just – Evotec Biologics im französischen Toulouse zu verkaufen. Wird das nicht-bindende Term Sheet umgesetzt, würde Evotec eine Gegenleistung in Höhe von 300 Millionen Dollar in bar erhalten. On top winken weitere technologiebezogene Gegenleistungen, künftige Entwicklungsumsätze, Meilensteinzahlungen und Umsatzbeteiligungen.
Sandoz würde sich mit dem Standort weitere Ressourcen zur Herstellung von Biosimilars sichern - unter der Verwendung der fortschrittlichen kontinuierlichen Herstellungstechnologie von Just – Evotec Biologics.
Die geplante Transaktion sei ein wichtiger Meilenstein in Evotecs Strategie, ein weniger kapitalintensives Geschäftsmodell zu schaffen, das sich auf margenstarke Angebote stütze, wobei Just – Evotec Biologics weiterhin ein Kerngeschäft von Evotec bleibe, heißt es am Mittwoch aus der Hamburger Konzernzentrale.
Der Wirkstoffforscher rechnet sich durch den möglichen Deal mit dem Schweizer Pharma-Partner einen verbesserten kurz-, mittel- und langfristigen Umsatzmix, höhere Gewinnmargen sowie eine verbesserte Kapitaleffizienz aus.
Der geplante Verkauf wird vom Kapitalmarkt positiv aufgenommen. Evotec selbst hat den Forschungsstandort vor einigen Jahren von Sanofi übernommen gehabt und im vergangenen Jahr massiv in Toulouse investiert. DER AKTIONÄR würde den potenziellen Sandoz-Deal daher nicht überbewerten. Der Wirkstoffforscher muss weiter daran arbeiten, das Vertrauen des Kapitalmarktes wieder herzustellen.
30.07.2025, 11:11