Nach drei bärenstarken Handelstagen legt die Bayer-Aktie am Freitag wieder den Rückwärtsgang ein. Erneut ist der DAX-Titel an der Widerstandszone im Bereich um die Marke von 30 Euro gescheitert. Nach den Zahlen vom Mittwoch haben die Analysten von Morgan Stanley den Wert genauer unter die Lupe genommen. Demnach ist das Kurspotenzial ausgereizt.
Zwar erhöhte die US-Bank den fairen Wert um einen Euro auf nun 29 Euro. Die Einstufung lautet allerdings weiterhin nur "Equal-Weight".
Analyst Thibault Boutherin hob in seiner jüngsten Studie unter anderem die Ergebnisüberraschung hervor. Bei der Profitabilität profitierte Bayer demnach von Phaseneffekten, Effizienzgewinnen und Kosteneinsparungen. "Da die EBITDA-Gesamtjahresprognose unverändert bleibt, sehen wir das Q3-Ergebnis nicht als wesentlich bedeutend an", ergänzte Boutherin.
Demnach zeige sich das Management zuversichtlich, das Risiko aus Rechtsstreitigkeiten bis Ende 2026 in den Griff zu bekommen. Die Rechts- und Rückstellungskosten im Q3 waren höher, laut Boutherin bedingt durch eine moderate Zunahme der Glyphosat-Klagen sowie einem negativen Urteil des Obersten Gerichtshofs des Bundesstaates Washington im PCB-Fall Erickson. Per Ende September wies Bayer Rückstellungen für die Glyphosat-Gerichtsverfahren in Höhe von 7,6 Milliarden Dollar aus.
"Der Gegenwind durch Wechselkurse bleibt unverändert. Wir erwarten keine wesentlichen Konsensbewegungen", heißt es in der Studie von Morgan Stanley.
Nach Ansicht des AKTIONÄR haben die Marktteilnehmer zu euphorisch auf die guten Q3-Zahlen reagiert. Denn Bayer kämpft weiterhin mit zahlreichen Baustellen (Patentklippe, Nettoverschuldung, Rechtsstreitigkeiten). Zudem ist der Aktie erneut nicht gelungen, nachhaltig über die Marke von 30 Euro auszubrechen. Anleger bleiben an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.
14.11.2025, 10:48