Der Kampf um Warner Brothers Discovery (WBD) geht in die nächste Runde. Vergangenen Freitag hatte eigentlich Netflix den Zuschlag für 72 Milliarden Dollar für die Filetstücke des Konzerns bekommen. Nun holt Konkurrent Paramount Skydance zum Gegenschlag aus – und auch US-Präsident Trump äußert sich.
Ende vergangener Woche schien es so, als würden die wertvollsten Teile von WBD für 72 Milliarden Dollar an Netflix gehen. Doch Paramount Skydance macht den Aktionären von WBD ein Angebot von 30 Dollar je Aktie für den Gesamtkonzern. Dieses Angebot hatte der Vorstand erst vergangene Woche erhalten, jedoch abgelehnt.
Bereits gestern hat sich Präsident Trump eingeschaltet. Laut CNBC zeigte er sich skeptisch gegenüber der geplanten Übernahme von Teilen von Warner Bros. Discovery durch Netflix und sagte, der riesige Deal „könnte ein Problem sein“, weil Netflix dadurch einen sehr großen Marktanteil erhalten würde.
Der Streamingriese Netflix benötigt eine behördliche Genehmigung für den geplanten Kauf der Filmstudios und Streaming-Sparten von WBD, einschließlich HBO Max. Der Deal hat einen Enterprise Value von fast 83 Milliarden Dollar. Trump sagte außerdem, dass er in den Genehmigungsprozess des am Freitag angekündigten Deals eingebunden sein werde.
Paramount Skydance kündigte heute an, ein feindliches Angebot für die gesamte WBD abzugeben, nachdem es im Bieterwettstreit Netflix unterlegen war. Larry Ellison, der milliardenschwere Vater von Paramount-CEO David Ellison, steht Trump nahe. David Ellison sagte am Montag in CNBCs Squawk on the Street: „Wir hatten großartige Gespräche mit dem Präsidenten darüber, aber ich möchte nicht für ihn sprechen.“
Die News bezüglich Paramount sorgen dafür, dass die Aktie von WBD heute in den USA zu den Top-Gewinnern gehört. Der Aufwärtstrend der Papiere setzt sich damit fort. Aktionäre müssen nun entscheiden, ob sie sich direkt von Paramount Skydance auszahlen lassen – oder auf einen Deal mit Netflix setzen, dessen Ausgang aufgrund regulatorischer Hürden ungewiss ist. Die Aktie ist keine laufende Empfehlung.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Warner Brothers Discovery.
Heute, 20:56