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Nvidia und AMD: Exportbremse für KI‑Chips nach China

Nvidia und AMD: Exportbremse für KI‑Chips nach China
Foto: Midjourney/BMAG_KI
Advanced Micro Devices -%
Annalena Götz Heute, 11:55 Annalena Götz

Republikanische und demokratische US-Senatoren ziehen beim Thema KI-Export an einem Strang: In Washington hat gestern ein parteiübergreifender Zusammenschluss den SAFE Chips Act vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein Gesetzesvorhaben, das verhindern soll, dass die Trump-Regierung die bestehenden Exportbeschränkungen für KI-Chips nach China aufweicht – mit Folgen für Nvidia und AMD.

Der US-Gesetzesentwurf markiert eine neue Eskalationsstufe im Handelskonflikt. Die scharfen Exportbeschränkungen für KI-Chips sollen für zweieinhalb Jahre gelten. Demnach darf das US-Handelsministerium an China, Russland und andere Gegner in dieser Zeit keine Exportlizenzen für besonders leistungsstarke Chips vergeben. Nvidia und AMD dürften damit ihre Produkte nicht mehr in die betreffenden Länder liefern – der chinesische Markt wäre faktisch verbrannter Boden.

Brisant sind sowohl Timing als auch politische Konstellation: Der Gesetzesentwurf stammt unter anderem von republikanischen Senatoren – also aus Trumps eigenem Lager. Dabei prüft die Trump-Regierung derzeit Teil-Lockerungen der Exportkontrollen, um grünes Licht für den Verkauf von Nvidias H200-Chip nach China zu geben. Diese High-End-Chips mit der Blackwell-Architektur sind der größte Produktzyklus in Nvidias Firmengeschichte und im nächsten Jahr Umsatztreiber Nummer eins. Mit dem SAFE Chips Act will der US-Senat der Regierung die Hände binden aus Sorge, dass China diese Chips militärisch nutzen könnte – etwa für Waffentechnik oder Spionage.  

So viel steht für Nvidia und AMD auf dem Spiel

Der Halbleiter-Krieg zwischen Washington und Peking belastete Halbleiter-Unternehmen in diesem Jahr schwer. Nvidia-CEO Jensen Huang kritisierte wegen des erheblichen Umsatzverlustes das handelspolitische Vorgehen Anfang Oktober offen: „Wir sind von 95 Prozent Marktanteil auf null Prozent gefallen, und daher kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Entscheidungsträger das für eine gute Idee hält.“ Zuvor war Nvidia unangefochtener Marktführer in der Volksrepublik.

Aber auch mit den China-Einbußen entwickeln sich die Umsätze von Nvidia überaus stark: Im Geschäftsjahr 2024/25 (Jahresabschluss bei Nvidia ist Ende Januar) erlöste der Konzern 130,5 Milliarden Dollar. Im laufenden Geschäftsjahr 2025/26 soll ein Umsatzsprung um mehr als 60 Prozent auf 213,2 Milliarden Dollar bevorstehen.

Nvidia (WKN: 918422)

Bei AMD stehen die Zeichen ebenfalls auf Wachstum: Die Umsätze dürften laut Schätzung um 32 Prozent auf 34,0 Milliarden Dollar steigen. Die Vorstandsvorsitzende Lisa Su betonte am Donnerstag mit Nachdruck, dass AMD bereit sei, Abgaben in Höhe von 15 Prozent zu bezahlen, wenn das Unternehmen dafür bestimmte Chips wieder nach China liefern dürfte. 

AMD (WKN: 863186)

Die Situation bleibt angespannt, das China-Risiko haben jedoch beide Unternehmen mittlerweile in ihre Prognosen eingepreist. Dementsprechend gelassen reagieren die Anleger auf die neueste Entwicklung im Handelsstreit. Nvidia und AMD notieren im vorbörslichen Handel 0,8 Prozent im Plus. Beide Aktien stehen auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR und haben in den vergangenen Monaten bereits satte Gewinne beschert. Anleger bleiben an Bord.

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Nvidia befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.

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