Broadcom hat im vierten Geschäftsquartal sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen übertroffen. Auch der Ausblick lag klar über den Marktschätzungen. Die Aktie sprang nachbörslich zunächst deutlich an – doch nur wenige Stunden später kippte die Stimmung. Der Kurs drehte abrupt nach unten. Was war passiert?
Broadcom steht operativ hervorragend da. Für das laufende erste Quartal stellt der Konzern Umsätze von rund 19,1 Milliarden Dollar in Aussicht und will eine bereinigte EBITDA-Marge von 67 Prozent erreichen. Der Umsatz mit KI-Halbleitern soll sich im Jahresvergleich auf 8,2 Milliarden Dollar verdoppeln (DER AKTIONÄR berichtete).
Grund für den Kurssturz
Auslöser für den Kursrückgang waren Aussagen von CEO Hock Tan auf der anschließenden Telefonkonferenz. Er bestätigte zwar die starke Nachfrage nach KI-Produkten, enttäuschte aber mit fehlender Klarheit über das langfristige Wachstum. Besonders der genannte KI-Auftragsbestand von 73 Milliarden Dollar für die kommenden sechs Quartale sorgte für Skepsis bei den Anlegern.
Zwar betonte Tan ausdrücklich, dass es sich dabei um eine Mindestgröße handele und weitere Aufträge folgen dürften. Doch nach dem starken Kursanstieg der vergangenen Monate hatten viele die Anleger noch mehr erhofft.
Hinzu kam, dass Broadcom bewusst auf eine konkrete KI-Umsatzprognose für 2026 verzichtete. Tan sprach von einem „beweglichen Ziel“ und erklärte, es falle ihm schwer, bereits heute belastbare Aussagen für das übernächste Jahr zu treffen.
Ein weiterer Belastungsfaktor: Trotz hoher Auftragsvolumina warnte das Management vor sinkenden Margen durch den wachsenden Anteil von KI-Produkten, obwohl Broadcom allein im vierten Quartal einen KI-Großauftrag über elf Milliarden Dollar meldete.
DER AKTIONÄR bleibt für den KI-Halbleitergiganten zuversichtlich. Neben Broadcom profitieren auch Alphabet, Microsoft, Amazon und IBM im Windschatten vom KI-Hype. Wer den Trend breit gestreut spielen will, setzt dafür auf den Global AI Index. Mehr Infos zum Index finden Sie hier.
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Heute, 10:50