Laut dem Wall Street Journal könnte Amazon in der EU eine satte Strafzahlung drohen – rund 425 Millionen Dollar. Anleger lässt diese Meldung jedoch kalt: Die Amazon-Aktie kletterte im frühen Handel rund 1,5 Prozent nach oben.
Das Wall Street Journal bezieht sich in seiner Meldung vom Donnerstag auf einen Vorschlag der Nationalen Kommission für den Datenschutz (CNPD) aus Luxemburg. Die Behörde, die aufgrund der Amazon-Zentrale in Grand Duchy zuständig ist, schlägt vor, den E-Commerce-Riesen aufgrund von Verstößen gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zu bestrafen.
Die vorgeschlagene Strafe von 425 Millionen Euro entspricht dabei rund zwei Prozent des Nettogewinns und nur 0,1 Prozent des Umsatzes von Amazon aus dem Jahre 2020. Laut der Datenschutz-Grundverordnung können sogar Strafen in Höhe von vier Prozent des Jahresumsatzes verhängt werden.
Bei dem aktuell vorliegenden Verstoß gehe es laut dem Wall Street Journal um die Sammlung privater Kundendaten, die jedoch nicht mit den Geschäften von AWS zusammenhängt. Vergangenen Monat hatte der Europäische Datenschutzbeauftragte eine Ermittlung gegen Amazons Cloud-Dienst, aber auch gegen Azure von Microsoft, wegen der verbotenen Versendung von Daten europäischer Nutzer in den USA angestoßen.
Dass der Vorschlag aus Luxemburg nicht für Aufregung bei den Amazon-Anlegern sorgt, liegt daran, dass erst noch andere nationale Datenschutzbehörden zustimmen müssen – und das kann Monate dauern. Die Amazon-Aktie hat daher ohne Schwierigkeiten am Donnerstag den horizontalen Widerstand bei 3.312 Dollar knacken können. Anleger bleiben dabei!