Eine Einigung im Zollstreit zwischen den USA und China hat am Montag die New Yorker Börsen beflügelt. Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt kappen die gegenseitig verhängten Zölle für eine Übergangszeit deutlich. Die US-Abgaben auf chinesische Importe werden auf 30 Prozent reduziert, Peking wiederum senkt die Zölle für Einfuhren aus den Vereinigten Staaten auf 10 Prozent.
Kurz vor dem Börsenende notiert der US-Leitindex Dow Jones 2,64 Prozent höher bei 42.337 Punkten. Noch mehr Schwung verzeichneten Technologiewerte und so steht der um 3,77 Prozent höher bei 20.815 Zählern. Der marktbreite S&P 500 verbucht ein Plus von 3,04 Prozent auf 5.832 Punkte.
Die Verluste seit dem von US-Präsident Donald Trump Anfang April losgetretenen globalen Zollstreit sind damit abgehakt. Die Experten der ING Bank sprechen von einer Deeskalation, die weitreichender sei als gedacht und die Perspektiven deutlich aufhelle, auch wenn der weitere Verhandlungsprozess wahrscheinlich eine Herausforderung bleibe. Aus technischer Sicht deutet sich wie beim DAX eine V-förmige Erholung an, die in den nächsten Wochen vollendet werden könnte.
Besonders gefragt waren am Montag die Aktien aus dem Kreis der "Glorreichen Sieben": Die Kursgewinne von Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla reichten bis zu knapp über 8 Prozent im Fall von Amazon. Am kleinsten war der Anstieg mit 1,8 Prozent für Microsoft. Die Apple-Anteile gewannen sechs Prozent nach einem Bericht im "Wall Street Journal", wonach der iPhone-Hersteller unabhängig von etwaigen Zöllen über Preiserhöhungen für seine Smartphones nachdenkt.
Der Nike-Kurs steigt um sieben Prozent: Die Zoll-Nachrichten beflügelten auch die Titel des Sportartikelherstellers, für den Asien ein wichtiger Produktionsstandort ist.
Die Ankündigung von US-Präsident Trump, Maßnahmen gegen hohe US-Medikamentenpreise zu ergreifen, konnte Pharma-Aktien nichts anhaben. Den Analysten von JPMorgan zufolge dürfte der Weg bis zur Implementierung eines von Trump unterzeichneten entsprechenden Dekrets schwierig werden und auch auf Widerstand im Kongress, bei Pharma-Unternehmen und Krankenhäusern stoßen. Trump will Pharmafirmen dazu zwingen, international vergleichbare Preise zu akzeptieren. Er sieht sein Land wegen hoher Arzneipreise benachteiligt.
Für Pharmawerte wie Eli Lilly, Pfizer, Merck & Co, Abbvie und Gilead Sciences ging es deutlich nach oben, teils um mehr als sieben Prozent. Johnson & Johnson notierten nur moderat im Plus.
Enthält Material von dpa-AFX