Zum Monatsultimo vor dem langen Wochenende zögern viele Anleger in den USA mit neuen Käufen. Dow Jones und Nasdaq 100 geben im frühen Handel leicht nach. Daran können auch neue Konjunkturdaten nichts ändern. Unter den Einzelwerten stehen Nvidia, Marvell Technologies und Dell im Fokus. Die Papiere von Autodesk und Ulta Beauty ragen positiv heraus.
Nach neuen Preisdaten sind die US-Börsen am Freitag etwas leichter gestartet. Im frühen Handel steht der Leitindex Dow Jones Industrial 0,2 Prozent schwächer bei 45.539 Punkten. Der S&P 500 startet hingegen leicht im Plus, der technologielastige Nasdaq 100 gibt um 0,6 Prozent auf 23.549 Punkte nach.
Für den zu Ende gehenden Monat August, der nach einem düsteren Arbeitsmarktbericht sehr schwach begonnen hatte, zeichnen sich für den Dow, den Nasdaq 100 und auch den marktbreiten S&P 500 dennoch klare Gewinne ab. Am kommenden Montag ist in den USA Feiertag, in New York wird nicht gehandelt. Marktteilnehmer könnten daher vor dem Wochenende noch dazu neigen, einige Gewinne mitzunehmen.
Mancher Börsianer schaut auch schon in die nächste Woche. Am kommenden Freitag wird der Arbeitsmarktbericht für August veröffentlicht. Fällt er schwach aus, könnte das zwar Befürchtungen hinsichtlich einer Konjunkturabkühlung schüren, aber auch dazu führen, dass der Markt aggressivere Zinssenkungen einpreist, so Jack Janasiewicz, leitender Portfoliostratege bei Natixis Investment Managers Solutions. "Niedrigere Zinsen dürften einen leicht nachlassenden Arbeitsmarkt übertrumpfen und damit wahrscheinlich eine Stützungsfunktion für die Konjunktur und ... den Aktienmarkt haben."
Trotz eines leicht enttäuschenden Gewinnberichts in dieser Woche von Marktführer und KI-Vorreiter Nvidia hatte der S&P 500 am gestrigen Donnerstag ein neues Rekordhoch markiert. Der Index ist auf dem besten Weg, den traditionell schwierigen Monat August mit einem Plus von über zwei Prozent abzuschließen, wodurch sein Gewinn seit Jahresbeginn auf über zehn Prozent stieg.
Dennoch befinden sich die Märkte weiterhin in einer historisch schwierigen Phase. In den letzten 35 Jahren war der September lmit einem durchschnittlichen Rückgang von 0,8 Prozent der Monat mit der schlechtesten Performance des Jahres für den S&P 500.
Gewinnmitnahmen seien auch gesund, zumal das Thema Künstliche Intelligenz (KI) vorerst etwas ausgereizt sei, sagte ein Marktbeobachter. Die KI-Fantasie dürfte ihren Höhepunkt zunächst erreicht haben, schrieb auch Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets. "Das Thema bleibt zwar en vogue, die hohen Bewertungen aber werden zunehmend hinterfragt." Nvidia gaben am Freitag nach ihrem etwas schwächeren Vortag im frühen Handel um gut zwei Prozent auf 176,37 Dollar nach.
In den USA stiegen die Konsumausgaben der privaten Haushalte im Juli etwas stärker als im Juni. Auch die privaten Einkommen legten etwas deutlicher als im Vormonat zu. Analysten hatten damit gerechnet. Der PCE-Deflator der persönlichen Konsumausgaben, eine Kennzahl zur Preisentwicklung, verharrte auf 2,6 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat. Volkswirte hatten dies ebenfalls prognostiziert. Der PCE-Index ist das bevorzugte Preismaß der US-Notenbank Fed und wird daher an den Finanzmärkten stark beachtet. Die Notenbank strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an.
Im Software- und KI-Sektor müssen Anleger vor dem Wochenende erneut einige Quartalsbilanzen und Ausblicke verarbeiten. Marvell Technology sackten belastet von einem enttäuschenden Umsatz im Geschäft mit Rechenzentren um gut 16 Prozent ab. Dell enttäuschte beim Umsatz mit KI-Servern, die Aktien verloren etwas mehr als zehn Prozent.
Besser sah es für Autodesk aus, hier verhalf eine unerwartet gute Gewinnprognose den Papieren zu einem Plus von mehr als elf Prozent. SentinelOne profitierten mit einem Zuwachs von gut neun Prozent von einem angehobenen Umsatzausblick. Ulta Beauty gewannen vorbörslich über drei Prozent, rutschten dann jedoch ebenso stark ins Minus. Der Kosmetikkonzern zeigte sich ebenfalls optimistischer für die weitere Geschäftsentwicklung.
Das Fintech-Unternehmen Affirm hat am Donnerstag nachbörslich die Zahlen fürs vierte Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 vorgelegt und dabei die Prognosen klar geschlagen. Die Aktie reagiert mit einem prozentual zweistelligen Kurssprung.
Caterpillar wird beim Thema Zölle skeptischer. Die damit einhergehenden Belastungen könnten größer sein als zunächst gedacht, hieß es. Die Aktien des Baumaschinen-Herstellers verloren 2,6 Prozent.
Die in den USA gehandelten China-Werte Alibaba-Aktien starteten nach frischen Geschäftszahlen (siehe unten) mit Aufschlägen von acht Prozent. Chinas E-Auto-Riese BYD gibt hingegen mehr als fünf Prozent nach.
Enthält Material von dpa-AFX
29.08.2025, 15:44