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Alibaba liefert – aber das kostet Milliarden

Alibaba liefert – aber das kostet Milliarden
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Lars Friedrich 29.08.2025, 15:10 Lars Friedrich

Die Rabattschlacht hat einen hohen Preis: Der chinesische E-Commerce-Riese Alibaba hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres zwar mehr umgesetzt – die Erwartungen der Analysten wurden jedoch verfehlt. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 1,8 Prozent auf 247,65 Milliarden Yuan (rund 31,5 Milliarden Euro). Der Konsens lag jedoch höher bei 253,17 Milliarden Yuan.

Auch das bereinigte EBITDA blieb mit 45,74 Milliarden Yuan deutlich unter den Schätzungen von 52,09 Milliarden Yuan. Der bereinigte Nettogewinn fiel um 18 Prozent auf 33,51 Milliarden Yuan.

Hauptursache für dieses Ergebnis sind massive Ausgaben im Kampf um Marktanteile im hart umkämpften Liefergeschäft. Um Konkurrenten wie Meituan und JD abzuwehren, lockte Alibaba Verbraucher mit Rabatten – und opferte dabei einen Teil seiner Profitabilität. Im Onlinehandel gibt es zudem weiterhin starke Konkurrenz durch PDD und andere Anbieter.

Unbereinigt legte der Nettogewinn zwar um 78 Prozent auf 43,12 Milliarden Yuan zu, was auf Beteiligungsverkäufe und Sondereffekte zurückzuführen ist. Operativ aber belastet der Preiskampf das Ergebnis.

Gleichzeitig steckt Alibaba Milliarden in Zukunftstechnologien. Vorstandschef Eddie Wu bezeichnet „Onlinehandel und KI plus Cloud“ als die beiden Wachstumsmotoren des Konzerns. Im Februar kündigte das Unternehmen Investitionen von mindestens 53 Milliarden US-Dollar in den kommenden drei Jahren an. Erst kürzlich präsentierte Alibaba einen neuen KI-Chip, der kompatibel mit den Nvidia-Tools ist. Damit will der Konzern die wachsende Nachfrage nach KI-Diensten bedienen und zugleich unabhängiger von US-Lieferanten werden.

Alibaba Group (WKN: A117ME)

Spannend: Obwohl die Alibaba-Zahlen auf den ersten Blick zumindest nicht überragend sind, zieht die Aktie in einer ersten Reaktion zunächst mehrere Prozent an. Einige Investoren hatten womöglich mit Schlimmerem gerechnet. Trotz Rückenwinds durch den Boom im KI-Sektor steht Alibaba vor einem Balanceakt: Auf der einen Seite drückt der aggressive Wettbewerb im Konsumgeschäft auf die Marge, auf der anderen Seite verschlingen Zukunftsinvestitionen in Chips und Cloud Milliarden. Anleger müssen sich darauf einstellen, dass Wachstum auch in den kommenden Quartalen teuer erkauft wird. DER AKTIONÄR hatte diese Entwicklung bereits antizipiert und empfiehlt in seiner neuen Ausgabe (Link) deswegen statt Alibaba eine andere China-Tech-Aktie. Anleger, die ein gestreutes Investment in China-Tech vorziehen, sind beim China-Tech-Giganten-Index (Link) gut aufgehoben.

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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Alibaba Group.

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