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23.03.2020 Leon Müller

Großbritannien: Drakonische Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus

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Die britische Regierung um Premier Boris Johnson hat am Montagabend drakonische Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie verkündet. Johnson forderte die Bürger des Landes in einer Fernsehansprache auf, zu Hause zu bleiben. Der Lockdown kommt, nachdem die Regierung zuletzt heftig kritisitert wurde. Der Aktienmarkt reagiert kaum.

Der britische Leitindex FTSE 100 hat am Montag erstmals seit 2011 unter der Marke von 5.000 Punkte geschlossen. Nach Beendigung der Sitzung meldete sich der britische Premier Boris Johnson zu Wort. In einer Fernsehansprache sagte er: "Ab heute Abend muss ich dem britischen Volk eine ganz einfache Anweisung geben: Sie müssen zu Hause bleiben." Nach anderen Ländern in Europa, darunter Italien, Frankreich, Spanien und zuletzt Deutschland, schränkt nun auch Großbritannien das Leben in der Öffentlichkeit massiv ein. Etliche, nicht zum täglichen Leben notwendige Einrichtungen, werden geschlossen, darunter Kleidergeschäfte, Nagelstudios, Hotels, Bibliotheken, Gotteshäuser und Gemeinschaftseinrichtungen in Parks wie Spielplätze.

"In diesem Kampf können wir keinen Zweifel daran haben, dass jeder einzelne von uns direkt beteiligt ist. Jeder einzelne von uns ist nun verpflichtet, sich zusammenzuschließen, um die Ausbreitung dieser Krankheit zu stoppen", so Johnson.

In Großbritannien wurden zuletzt über 6.000 Infizierte. Zuletzt kamen um 1.000 pro Tag hinzu. Damit ist die Zahl absolut betrachtet weitaus geringer als in anderen Ländern Europas. Der Lockdown soll helfen, diesen Abstand zu wahren. Die Schäden für die Wirtschaft sind noch nicht abzusehen. Der FTSE 100 notiert inzwischen 35 Prozent unter seinem Januar-Hoch. Am Montag schloss der Index auf einem neuen Krisen-Tief.

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