++ Rekord-Dividenden: Jetzt abkassieren! ++
Foto: Collage: ImageFlow/Things/shutterstock
31.08.2023 Tim Temp

Eurozone: Gemeinschaftswährung deutlich unter Druck – Zinsrisiko steigt wieder

-%
EUR/USD

 Der Euro ist am Donnerstag nach Konjunkturdaten aus der Eurozone und den USA sichtbar unter Druck geraten. Die Gemeinschaftswährung kostete im New Yorker Handel zuletzt 1,0850 US-Dollar - an den drei vergangenen Tagen hatte sie sich noch vom tiefsten Stand seit Mitte Juni erholt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,0868 (Mittwoch: 1,0886) Dollar fest. 

Insgesamt blieb die Inflation im August entgegen dem erwarteten Rückgang auf dem Niveau des Vormonats. Allerdings ging die von der EZB besonders beachtete Kerninflation wie von Beobachtern prognostiziert zurück.

Experten waren sich uneins, was die Auswirkungen der Entwicklung auf die Geldpolitik der EZB angeht. Mit der rückläufigen Kerninflation habe sich die Wahrscheinlichkeit einer Zinspause im kommenden Monat auf 60 Prozent erhöht, schrieb Tomasz Wieladek, Chefvolkswirt für Europa beim US-Finanzdienstleister T. Rowe Price. Er habe bisher zwar mit einer Zinsanhebung gerechnet. Doch die Daten sollten den Währungshütern in Frankfurt "einen gewissen Spielraum geben", so Wieladek.

EUR/USD Tageschart

Vorsichtiger äußerte sich Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank: "Das Inflationsproblem hat sich für die EZB bei weitem noch nicht erledigt. In Frankreich ist beispielsweise die Teuerungsrate im August merklich angestiegen", betonte er. Auch der Rückgang der Kerninflationsrate sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Derweil stützten Konjunkturdaten aus den USA den Dollar. Die Konsumausgaben und Einkommen der privaten Haushalte deuteten ebenso wie die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf eine gute Verfassung der heimischen Wirtschaft hin.

Dies erschwert der US-Notenbank Fed, die ebenfalls im September über ihre weitere Geldpolitik entscheidet, tendenziell eine Zinspause. Zuletzt hatten einige andere Wirtschaftsdaten aus den Vereinigten Staaten allerdings enttäuscht. Der Fokus der Anleger liegt nun vor allem auf dem an diesem Freitag anstehenden, monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung.

Mit Material von dpa-AFX

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
EUR/USD - $

Buchtipp: Modern Money Theory

Manche Ökonomen halten die Modern Money Theory (MMT) nicht nur für die Weiterentwicklung der Thesen von John Maynard Keynes, sondern auch für das richtige oder sogar einzige Rezept für erfolgreiche Finanzpolitik des 21. Jahrhunderts. Andere, wie etwa Paul Krugman, kritisieren sie scharf und warnen vor Hyperinflation. Kann man die Thesen der MMT mit „Mehr Staat, weniger Markt“ angemessen beschreiben? Haben die Ökonomen recht, die wollen, dass sich Geldpolitik an Beschäftigungszielen orientiert? Der passende theoretische Rahmen für Geldpolitik in unserer Zeit oder nur alter Wein in neuen Schläuchen – Kater garantiert? Wer mitreden will, der muss verstehen. Wer verstehen will, dem empfehlen wir diese Einführung ins Thema.

Modern Money Theory

Autoren: Wray, L. Randall
Seitenanzahl: 496
Erscheinungstermin: 06.10.2022
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-852-7

Jetzt sichern