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13.09.2022 Martin Mrowka

DAX verliert nach Inflationsdaten 370 Punkte – Xetra-Schluss auf Tagestief – Encavis und RWE hui, Zalando und HelloFresh sacken ab

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DAX

Das hat sich mancher Börsianer sicher anders vorgestellt. Die US-Verbraucherpreise sind im August um 8,3 Prozent gestiegen. Erwartet wurden 8,1 Prozent. Nun ist nächste Woche ein großer Zinsschritt sicher. Die Aktienkurse – zuvor noch hoffnungsvoll aufwärts – rauschten in die Tiefe. Der DAX schloss mit einem Tagesminus von 1,6 Prozent nahe Tagestief.

Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag seine Erholung abrupt abgebrochen und ist ins Minus gerauscht. Für den Umschwung sorgten enttäuschende Inflationsdaten aus den USA, die als Zeichen für weitere deutliche Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed gewertet wurden.

Dabei hatte das deutsche Standardwerte-Barometer zuvor ein weiteres Hoch seit rund drei Wochen markiert. Die US-Daten brachten Anlegern jedoch die Konjunktursorgen wieder stärker ins Bewusstsein. Zudem lassen höhere Zinsen festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen gegenüber Aktien attraktiver erscheinen.

Der Xetra-DAX ging mit einem Abschlag von 1,6 Prozent bei 13.188 Punkte in den Feierabend, nachdem er unmittelbar vor den US-Daten noch bei 13.565 Punkten 1,2 Prozent im Plus gelegen hatte. Damit schloss der Leitindex auch wieder knapp unter seiner erst am Vortag übersprungenen 50-Tage-Linie, die aktuell bei 13.215 Zählern verläuft (siehe Chart).

Der MDAX der mittelgroßen Werte büßte sogar 3,3 Prozent auf 25.317 Zähler ein. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,7 Prozent nach unten.

DAX (WKN: 846900)

Es gab nur wenige Werte, die ein grünes Vorzeichen verteidigten. Im DAX stand RWE mit einem Kursplus von 2,9 Prozent an der Spitze der Tagesrange. Sie schlugen sich damit noch deutlich besser als der europäische Versorger-Sektorindex, der mit einem dünnen Abschlag das Branchen-Tableau in Europa anführte. Versorger gelten in unsicheren Zeiten als defensiv, gerade jetzt in der Energiekrise. Derweil sieht der JPMorgan-Analyst Javier Garrido bei den RWE-Aktien noch Luft, da ihre Bewertung bislang noch für die Zukunft einen sehr niedrigen Strompreis einpreise.

Im MDAX stand Encavis mit einem Aufschlag von drei Prozent ganz oben. Die Ratingagentur Scope hatte bestätigt, dass die Ausfallwahrscheinlichkeit der Anleihen des Solar- und Windpark-Betreibers gering sei. Zudem wurde der Ausblick von "stabil" auf "positiv" angehoben. Gründe dafür seien die deutliche Stärkung der Kreditkennzahlen und die sich allmählich verbessernde geografische Diversifizierung des Produktportfolios. Am MDAX-Ende stand Uniper mit einem Abschlag von 8,6 Prozent.

Wacker hielten sich mit einem Abschlag von lediglich 0,4 Prozent die Bayer-Aktie. Sie waren zeitweise um mehr als drei Prozent angesprungen als Reaktion auf einen Bericht von Bloomberg, wonach der Pharma- und Agrarchemie-Konzern mit der Suche nach einem Nachfolger für Konzernchef Werner Baumann begonnen haben soll. Allerdings sei nicht klar, ob der Manager schon vor dem Ende seines Vertrages im April 2024 ersetzt werden solle.

Am DAX-Ende knickten die Papiere des Online-Händlers Zalando um über acht Prozent ein. Sie litten unter anderem unter dem britischen Online-Supermarkt Ocado. Dessen Aktie verlor fast 14 Prozent und verbuchten damit den größten Tagesverlust seit sechs Jahren. Ocado Retail, ein Gemeinschafts-Unternehmen mit der Kaufhauskette Marks & Spencer, hatte seine Gesamtjahresziele gekappt, weil viele Kunden wegen der steigenden Inflation die Gürtel enger schnallten. Außerdem drückten steigende Kosten auf die Marge.

Hinzu kommt die Aussicht auf weiter steigende Zinsen, was die stark konjunkturabhängigen Technologiewerte in der Regel belastet. Damit sackten auch die Anteilsscheine des Kochboxen-Versenders HelloFresh am DAX-Ende um 6,8 Prozent ab. Im MDAX - der künftigen Heimat von HelloFresh - verloren Delivery Hero um 7,7 Prozent. (Mit Material von dpa-AFX)

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