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12.06.2022 Jan-Paul Fóri

DAX-Ausblick: Die Hoffnung schwindet dahin – das steht kommende Woche im Fokus

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DAX

Der DAX hat in der vergangenen Handelswoche kräftig Federn lassen müssen. Während es zum Wochenauftakt noch nach oben ging, verabschiedete sich der deutsche Leitindex am Freitag hingegen mit einem Minus von 3,08 Prozent auf 13.761 Punkte aus dem Handel und generierte dabei weitere Verkaufssignale. In der kommenden Handelswoche dürfte es daher weiter abwärts gehen. Der Wochenausblick.

Derzeit bewegen viele Belastungsfaktoren den deutschen Leitindex. Neben den Lieferkettenproblemen bereiten auch die Zinsängste und Inflations- sowie Rezessionssorgen den Anlegern Kopfzerbrechen. Später als andere wichtige Notenbanken hat die EZB auf die rekordhohe Inflation reagiert und nun für Juli die erste Leitzinsanhebung im Euroraum seit elf Jahren avisiert. Den Aktienmarkt interessiert aber vor allem das Tempo der geldpolitischen Straffungsmaßnahmen, die gerade risikoreichen Anlageklassen zusetzen.

Fundamental bleibt derweil die hohe Inflation das Hauptproblem. In den USA kletterte die Inflationsrate im Mai auf den höchsten Stand seit über 40 Jahren. Wie DER AKTIONÄR berichtete, kletterten den Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,6 Prozent. Analysten hatten hingegen mit einem Anstieg um 8,3 Prozent gerechnet. 

DAX (WKN: 846900)

Der DAX hat in der vergangenen Handelswoche weitere Verkaufssignale geliefert. Am Donnerstag fiel der Index unter die kurzfristige Aufwärtstrendlinie bei 14.230 Punkten. Am Freitag folgte mit dem Fall unter den GD50 bei rund 14.127 Punkten ein weiteres Verkaufssignal. Doch damit noch nicht genug: Der Stochastik- und MACD-Indikator generierten beide gleichermaßen ein Verkaufssignal. Der DAX fiel unterdessen unter die 14.000-Punkte-Marke und in den vorherigen Abwärtstrendkanal zurück. 

Aus charttechnischer Sicht ist das kein gutes Zeichen. Erfolgt zu Wochenbeginn nicht umgehend ein kräftiger Rebound zurück über die 14.000-Punkte-Marke, ist auf kurze Sicht mit weiteren Rücksetzern bis an den Unterstützungsbereich um 13.380 Punkte zu rechnen.

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Ebenfalls wenig hilfreich ist die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Unter Experten gilt es als ausgemacht, dass die Fed am kommenden Mittwoch ihren geldpolitischen Straffungskurs zur Eindämmung der Inflation fortsetzen wird. "Diskussionen über eine mögliche Zinspause im September halten wir wegen der hartnäckigen Inflationsprobleme für realitätsfern", urteilte der Commerzbank-Ökonom Christoph Balz. 

Der Markt rechnet inzwischen mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent damit, dass die Fed bei der Sitzung im Juli den Leitzins sogar um 0,75 Prozentpunkte anheben dürfte. Dies lässt sich aus speziellen Terminkontrakten am Geldmarkt ablesen. Neben der Zinssitzung in den Vereinigten Staaten stehen zudem am Donnerstag die Zinsentscheide der schweizerischen und britischen sowie am Freitag der japanischen Zentralbank auf der Agenda.

Bedeutung kommt darüber hinaus den Einzelhandelsumsätzen in China und den USA für den Monat Mai zu. Sie werden zur Wochenmitte veröffentlicht und könnten Aufschluss darüber geben, inwieweit die stark steigenden Preise die Konsumlaune der Verbraucher dämpft. In Deutschland steht mit den ZEW-Konjunkturerwartungen einer der ersten Frühindikatoren für den Monat Juni am Dienstag im Kalender.

Außerdem steht am Freitag der große Verfallstag an den Börsen an. Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen laufen dann aus. Vom "großen Verfall" oder auch "vierfachen Verfall" sprechen Börsianer dann, wenn Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien am selben Tag verfallen. Zu diesen Terminen können Aktienkurse und Indizes ohne wesentliche Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten spürbar schwanken.

Auf Unternehmensseite stehen in der neuen Handelswoche hingegen nur wenige Termine auf der Agenda. Am Montag laden die ING Group und die New York Times zu ihrem Investor Day ein, bei General Motors und GSW Immobilien steht hingegen die Hauptversammlung auf dem Programm. Nach US-Börsenschluss wird zudem der SAP-Rivale Oracle seine Q4-Zahlen veröffentlichen. 

Online-Hauptversammlungen finden am Dienstag beim Wein-Händler Hawesko und dem Möbelhändler Home24 statt. Der Flughafenbetreiber Fraport legt zudem seine Verkehrszahlen für den Monat Mai vor und der Schweizer Versicherungskonzern Swiss Re lädt in London zu seinem Media Day ein. 

Zur Wochenmitte präsentiert der Modekonzern Hennes & Mauritz seinen Q2-Umsatz und der Zuckerproduzent Südzucker stellt seine neue Konzernstrategie "2026 Plus" vor. Die Cewe-Stiftung, Global Fashion Group und Jenoptik halten außerdem ihre Hauptversammlung ab.

Am Donnerstag laden Befesa, Delivery Hero und die Hamburger Hafen und Logistik AG zum jährlichen Aktionärstreffen ein. Der Softwarespezialist Adobe präsentiert zudem nach US-Börsenschluss seine Q2-Zahlen.

Am Freitag stehen hingegen keine Termine von Unternehmen aus dem AKTIONÄR-Universum an (Mit Material von dpa-AFX).

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