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28.11.2025, 08:33
Der November gilt historisch als Garant für Kursfeuerwerke am Kryptomarkt. Doch dieses Jahr bricht die Statistik. Mit einem Minus von knapp 17 Prozent steuert der Bitcoin auf die schlechteste November-Bilanz seit sieben Jahren zu. Was auf den ersten Blick wie ein Desaster wirkt, könnte sich jedoch als notwendige Marktbereinigung entpuppen.
Aktuell kämpft die Leitwährung mit der Marke von 91.500 Dollar. Das entspricht einem Verlust von 16,9 Prozent seit Monatsbeginn. Damit bewegt sich der Markt in gefährlicher Nähe zum November 2019, als ein Minus von 17,3 Prozent zu Buche stand. Noch düsterer war nur das Bärenmarkt-Gemetzel von 2018: Damals stürzte der Bitcoin um 36,5 Prozent ab. Die Parallelen sind unübersehbar, die Nervosität bei Kleinanlegern steigt.
Die Marktbereinigung
Doch genau hier wittern Strategen die Chance. Nick Ruck, Research Director bei LVRG, wertet den Abverkauf als klassische Kapitulation. „Überhebelte Marktteilnehmer und nicht tragfähige Projekte wurden aus dem Markt gespült“, analysiert Ruck nüchtern. Der Grund: Die Bereinigung mache den Weg frei für langfristig orientierte Investoren („Smart Money“), die sich nun antizyklisch positionieren. Wer jetzt kauft, wettet nicht auf schnelle Gewinne zu Weihnachten, sondern auf ein starkes Jahr 2026.
Institutionelle ändern die Spielregeln
Auch die Zyklik hat sich verschoben. Justin d’Anethan von Arctic Digital verweist auf den massiven Einfluss der institutionellen Gelder seit der Zulassung der Spot-ETFs in den USA. Während Krypto-Veteranen an den vorhersehbaren Vier-Jahres-Zyklus gewöhnt sind – oft mit einer Rally zum Jahresende –, haben die ETFs diese Dynamik bereits Anfang 2024 vorweggenommen. Das gefährliche, aber verlockende Narrativ „Diesmal ist alles anders“ gewinnt an Substanz: Die „Wall Streetisierung“ des Bitcoin ändert Taktung und Volatilität nachhaltig.
Kurzfristig bleibt aber Vorsicht geboten. Krypto-Experte Sumit Kapoor warnt: „Jedes Mal, wenn der Bitcoin einen roten November hatte, endete auch der Dezember rot.“ Das Thanksgiving-Wochenende dürfte zudem volumenarm und damit anfällig für Schwankungen bleiben. Doch für den strategischen Weitblick könnte der aktuelle „Discount“ entscheidend sein.
In so unsicheren Zeiten wie aktuell beim Bitcoin ist es oft ratsam, sich auf die Charttechnik zu stützen. Laut dieser befindet sich der Kurs noch in einem klaren Abwärtstrend. Erst wenn die Marke von 93.500 Dollar überschritten wird, dürfte es zu einem ersten Aufatmen kommen. Bis dahin ist mit weiter fallenden Kursen zu rechnen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
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