Jahrelang konnten Unternehmen mit Krypto-Beständen in ihren Bilanzen quasi im Schlaf Geld verdienen. Doch diese Zeiten dürften vorbei sein, nachdem die Nasdaq angekündigt hat, solche Unternehmen kritischer zu betrachten. Eine neue, härtere Phase des Wettbewerbs hat begonnen. Experten sehen darin jedoch keinen Grund zur Sorge – im Gegenteil: Für den Krypto-Markt könnte dies der Startschuss für die nächste Rally sein.
Eine neue Analyse der Krypto-Börse Coinbase kommt zu einem klaren Ergebnis: Die Goldgräberstimmung bei Unternehmen, die massiv auf Bitcoin und Co setzen, ist vorbei. Der Markt sei an einem „kritischen Wendepunkt“ angelangt. Einfach nur die erfolgreiche Strategie von Vorreitern wie Strategy zu kopieren, reiche nicht mehr aus, um Investoren zu überzeugen.
„Die Tage des leichten Geldes und der garantierten Prämien auf den Nettoinventarwert sind vorbei“, so die Analysten von Coinbase. In der neuen „Player-versus-Player“-Phase werden nur noch die Unternehmen erfolgreich sein, die mit strategischer Finesse, perfektem Timing und klaren Alleinstellungsmerkmalen überzeugen können.
Für den Bitcoin selbst könnte diese Entwicklung zum Segen werden. Denn der verschärfte Wettbewerb bedeutet, dass immer mehr kapitalkräftige Unternehmen um eine begrenzte Menge an Coins buhlen. Dieses Tauziehen um die digitale Währung könnte zu einer enormen Nachfragewelle führen. Die Coinbase-Experten erwarten, dass „beispiellose Kapitalflüsse aus diesen Vehikeln die Renditen beflügeln werden“.
Fed als Katalysator: Q4 verspricht neue Impulse
Zusätzlichen Rückenwind erhält der Markt von der makroökonomischen Seite. Bei den Marktteilnehmern wächst die Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed nicht nur bei ihrer nächsten Sitzung, sondern auch im Folgemonat die Zinsen senken wird. Solche Zinsschritte verbilligen Kapital und steigern die Attraktivität von Risiko-Assets wie Bitcoin erheblich.
Angesichts der jüngsten Inflationsdaten aus den USA, die einen Anstieg zeigten, scheint der Druck auf die Fed zu wachsen. „Der Krypto-Bullenmarkt hat noch Raum nach oben“, heißt es in dem Bericht. Die Kombination aus starker Liquidität, einem günstigen makroökonomischen Umfeld und positiven regulatorischen Signalen schaffe eine ideale Ausgangslage für ein starkes viertes Quartal.
September-Mythos entlarvt
Gleichzeitig warnen die Analysten davor, sich auf veraltete Börsenweisheiten zu verlassen. Der sogenannte „September-Effekt“, der besagt, dass der Bitcoin in diesem Monat historisch schwach performt, sei kein verlässlicher Indikator mehr. Wer in den vergangenen zwei Jahren auf diese Annahme gesetzt hätte, wäre leer ausgegangen und hätte die Gewinne verpasst. „Wir halten die monatliche Saisonalität nicht für ein besonders verlässliches Handelssignal beim Bitcoin.“
Die Spreu trennt sich vom Weizen: Unternehmen, die lediglich auf den kurzfristigen Hype aufgesprungen sind, werden es künftig schwer haben. Die bevorstehende Marktbereinigung hingegen könnte dem Bitcoin zusätzlichen Auftrieb verleihen. DER AKTIONÄR bleibt für die Kursentwicklung der Kryptowährung optimistisch – und empfiehlt Anlegern, beim Bitcoin investiert zu bleiben.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
12.09.2025, 08:50