Michael Saylor lässt nicht locker. Der für seine kompromisslose Bitcoin-Strategie bekannte Gründer von MicroStrategy hat erneut die Kriegskasse geöffnet und in großem Stil zugekauft. Während der Bitcoin-Kurs Stärke beweist, stockt das Unternehmen seine digitalen Goldreserven weiter auf. Doch trotz der bullishen Signale gab es für die Aktie einen herben Rückschlag von unerwarteter Seite.
Wie aus einer aktuellen Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, hat MicroStrategy zwischen dem 2. und 7. September weitere 1.955 Bitcoin erworben. Das Investment belief sich auf rund 217,4 Millionen Dollar. Der durchschnittliche Kaufpreis lag bei 111.196 Dollar pro Coin.
Mit dieser jüngsten Akquisition baut MicroStrategy seine Position als weltgrößter institutioneller Bitcoin-Halter aus. Der Gesamtbestand des Unternehmens beläuft sich nun auf 638.460 BTC. Der Gesamtwert dieser Position beträgt nach aktuellem Stand circa 47,2 Milliarden Dollar. Besonders interessant für Anleger: Der durchschnittliche Einstandspreis über alle Käufe hinweg liegt bei lediglich 73.880 Dollar pro Bitcoin.
Kauftempo verlangsamt sich
Dennoch zeigt sich bei genauerem Hinsehen eine leichte Verlangsamung der Kaufaktivität. Während im August „nur“ rund 7.714 BTC in die Bücher wanderten, waren es im Juli mit 31.466 BTC noch deutlich mehr.
Herbe Enttäuschung: Kein Aufstieg in den S&P 500
Doch während Saylor unbeirrt seine Bitcoin-Vision verfolgt, erteilte ihm der traditionelle Finanzmarkt eine Absage. Entgegen vieler Erwartungen wurde MicroStrategy am vergangenen Freitag nicht in den prestigeträchtigen S&P 500 Index aufgenommen. Dieser Ritterschlag blieb dem Unternehmen verwehrt.
Stattdessen schafften es andere Unternehmen wie die krypto-freundliche Trading-App Robinhood, das Technologieunternehmen AppLovin und die Baufirma Emcor Group in die erste Börsenliga. Für viele MicroStrategy-Aktionäre, die auf den institutionellen Rückenwind durch eine Indexaufnahme gehofft hatten, eine klare Enttäuschung.
Der bekannte ETF-Analyst Eric Balchunas kommentierte die Entscheidung auf X und verwies auf die undurchsichtigen Mechanismen hinter der Index-Zusammensetzung: „Man muss sich klarmachen, dass der SPX im Grunde ein aktiver Fonds ist, der von einem geheimen Komitee geleitet wird.“ Die Entscheidung liegt also nicht allein bei Kennzahlen, sondern bei einer kleinen Gruppe von Entscheidern.
Why wasn't $MSTR allowed into the S&P 500 Index despite meeting all the criteria? Because the 'Committee' said no. You have to realize SPX is essentially an active fund run by a secret committee. We intv'd the dude who used to run this committee on Trillions. Check it out. pic.twitter.com/w334JrX9VO
— Eric Balchunas (@EricBalchunas) September 5, 2025
Letztendlich ist die Debatte über die Aufnahme in den S&P 500 für die Kursentwicklung der MicroStrategy-Aktie zweitrangig. Der wahre und einzige Treiber für das Papier ist und bleibt der Bitcoin-Kurs. DER AKTIONÄR rät daher weiterhin zu Bitcoin selbst statt zur Strategy-Aktie.
09.09.2025, 09:05