Die Bullen am Kryptomarkt wittern Morgenluft. Während der Bitcoin-Kurs zuletzt eine Verschnaufpause einlegte, sorgt eine neue Analyse für Vorfreude. Das Research-Haus Tiger Research prognostiziert einen Anstieg auf sage und schreibe 190.000 Dollar – und das bereits im dritten Quartal dieses Jahres. Dies würde vom aktuellen Niveau aus einem Kurspotenzial von über 60 Prozent entsprechen. Doch was steckt hinter dieser extrem bullishen Prognose?
Die Experten stützen ihre kühne Vorhersage auf ein Modell, das es in sich hat. Sie legen einen "Base-Case" von 135.000 Dollar zugrunde und addieren darauf Aufschläge für starke Fundamentaldaten sowie für die äußerst günstigen makroökonomischen Rahmenbedingungen. Das Ergebnis ist das spektakuläre Kursziel von 190.000 Dollar.
Die drei Treiber der Mega-Rallye
Als Treibstoff für die nächste Kursrakete identifizieren die Analysten drei entscheidende Faktoren. Erstens sorgt die global ausufernde Geldmenge (M2), die inzwischen die Marke von 90 Billionen Dollar überschritten hat, für massiven Rückenwind. Diese korrelierte in der Vergangenheit stark mit dem Bitcoin-Kurs.
Zweitens hat sich die Nachfragestruktur fundamental gewandelt. Die neu zugelassenen Bitcoin-ETFs und große Unternehmen wie MicroStrategy haben sich zu wahren „Bitcoin-Staubsaugern“ entwickelt und kontrollieren bereits über sechs Prozent des gesamten Angebots. Allein die ETFs halten inzwischen 1,3 Millionen Coins. Diese strukturelle und stetige Nachfrage gab es in früheren Zyklen nicht. Sie bildet ein starkes Fundament und reduziert die Verkaufsbereitschaft am Markt.
Der dritte und vielleicht wichtigste Faktor ist die zunehmende regulatorische Akzeptanz, insbesondere in den USA. Die jüngste Öffnung von Altersvorsorgeprodukten wie den 401(k)-Plänen für Krypto-Investments wird als „definitives Signal für den Übergang von Bitcoin zu einem zentralen institutionellen Anlagewert“ erachtet. Selbst wenn nur ein Prozent des in diesen Plänen verwalteten Vermögens von fast neun Billionen Dollar in Bitcoin fließen würde, entspräche dies einer zusätzlichen Nachfrage von knapp 90 Milliarden Dollar.
Warnsignale bleiben – doch die Profis übernehmen
Doch bei aller Euphorie mahnen einige Indikatoren zur Vorsicht. Ein Blick auf die On-Chain-Daten zeigt, dass die Netzwerkaktivität, gemessen an täglichen Transaktionen und aktiven Nutzern, noch deutlich unter den Höchstständen des Vorjahres liegt. Die Privatanleger halten sich noch merklich zurück.
Auch Kennzahlen wie der MVRV-Z-Score, der anzeigt, wie stark der Markt überhitzt ist, bewegen sich in einer Zone, die in der Vergangenheit oft Korrekturen einleitete. Allerdings deuten andere Daten darauf hin, dass die aktuelle Lage zwar angespannt, aber noch nicht euphorisch ist. Die Gewinne, die derzeit realisiert werden, sind eher moderat, was für eine gesunde Marktdynamik und nicht für eine panische Verkaufswelle spricht.
Die Dominanz der Institutionen schafft eine völlig neue Ausgangslage. Während die Zurückhaltung der Privatanleger kurzfristig dämpfend wirken mag, sorgt die unaufhaltsame Nachfrage durch ETFs und Unternehmen für ein robustes Sicherheitsnetz. Die Aussichten sind daher langfristig weiterhin bullish. Anleger bleiben an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Die nxtAssets GmbH, an welcher die Börsenmedien AG unmittelbar eine Beteiligung hält, ist Emittentin des Finanzprodukts: nxtAssets Bitcoin direct.
29.08.2025, 09:50