Paradoxe, irre Zeiten. Den jüngst beschriebenen Ansturm neuer Börsianer in Deutschland gibt es nun auch in den USA. Seit der Corona-Panik hätten 800.000 Glücksritter einen Börsenaccount eröffnet. Business Insider nennt diese Neuling-Offensive den „perfekten Sturm der Dummheit“, da viele der Neuen ohne Erfahrung Aktien kaufen, aber den Zusammenbruch der Wirtschaft ignorieren würden. Diesen prophezeite Dr. Markus Krall schon vor Jahren in Gesprächen mit mir. Gerade haben wir ihn für den AKTIONÄR erneut interviewt. Er bezeichnet die Börse als eine „Illusionswelt“. Die Industrieproduktion werde in den nächsten Jahren um 30 Prozent einbrechen, da die Politiker gleichzeitig Geld drucken, sei dies ein „zuverlässiges Rezept für eine Superinflation“.
Zudem macht eine Spekulation die Runde: Warren Buffett verkaufe nicht freiwillig Aktien von Banken und Fluglinien, sondern habe durch seine Übergewichtung der alten Industrien mehr finanziellen Druck, als der Mainstream wahrnehme.
Jahr der Extreme: Die Super-Division
Wer hat Recht? Die Neuen, die Optimisten, die munter Aktien kaufen? Oder die alten Mahner wie Buffett? Meine Überzeugung: beide zum Teil. Die Börsenwelt teilt sich 2020 extrem: in alte Verliererbranchen und neue, digitale Gewinner. Wir sehen weder eine Superinflation noch einen Super-Crash sondern eine Super-Division: Crash der alten Industrien und Boom der Zukunftstrends.
Das beste Beispiel: Alte Autos oder Drahtesel sind aktuell die Verlierer. Doch Batterie-E-Bikes erleben heute einen Boom wie nie – wir kaufen den Gewinner dieses Trends ins Depot 2030.
Dieser Artikel ist in der neuen Ausgabe des AKTIONÄR Hot Stock Report erschienen.