Nach einer dynamischen Aufwärtsbewegung am Freitag starteten die Märkte enorm schwach in die neue Woche. Nachdem der DAX mit einem Abschlag von 1,7 Prozent öffnete, verlor er im Laufe des Tages weiterhin an Wert. Im Fokus der Anleger lag besonders der Gas-Stopp durch die Gaspipeline Nord Stream 1.
Die erneute Zuspitzung der Gaskrise hat am Montag den Anlegern am deutschen Aktienmarkt wieder die Laune verdorben. Der Leitindex Dax
Deutschland bekommt praktisch kein Erdgas mehr aus Russland. Der russische Staatskonzern Gazprom lässt alle Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 bis auf Weiteres ruhen - angeblich wegen technischer Probleme. Der Kreml machte die Sanktionspolitik für den Gas-Lieferstopp verantwortlich. Vermutet wird aber, dass Kremlchef Wladimir Putin den Westen - und insbesondere Deutschland - im Konflikt um die Ukraine noch mehr unter Druck setzen will.
Europaweit und auch hierzulande verzeichneten vornehmlich stark konjunkturabhängige Branchen wie der Automobil-
"Zwar sind die Gasspeicher hierzulande gut gefüllt. Allerdings stellt sich die Frage, vor allem wenn im Winter der Gasverbrauch deutlich steigt, wie diese gefüllt werden sollen und ob es ausreichende Alternativen geben wird", schrieb Analyst Christian Henke vom Handelshaus IG.
Angesichts des Gas-Lieferstopps aus Russland hatte der europäische Erdgaspreis an der Energiebörse in Amsterdam vor allem am Vormittag deutlich angezogen. Dadurch erhöhten sich die Bezugspreise auf den eng vernetzten Energiemärkten weiter. Am Nachmittag kam der Erdgaspreis dann wieder etwas zurück. Die hohen Gaspreise und die zunehmenden Lieferbeschränkungen lasteten vornehmlich auf den Aktien des größten deutschen Gasimporteurs Uniper
Unterstützungspaket der Regierung
Zudem sorgte für Gesprächsstoff, dass die Ampel-Koalition Bürgerinnen und Bürger angesichts steigender Preise mit einem dritten Unterstützungspaket entlasten will. Eine geplante Maßnahme ist, dass für einen gewissen Basisverbrauch an Strom ein vergünstigter Preis gelten soll. Finanziert werden soll die Preisbremse, indem übermäßige Gewinne am Strommarkt abgeschöpft werden sollen. Mit Blick auf Eon seien die Vorschläge positiv, die Menschen bei den Stromrechnungen zu entlasten, schrieb Analyst Peter Crampton von der britischen Investmentbank Barclays.
Energie-Unternehmen am Montag durchwachsen
Eon fokussiert sich auf Vertrieb und Netze, wohingegen RWE vor allem in der Stromerzeugung aktiv ist. Die Aktien von RWE erholten sich von anfänglich hohen Verlusten und schlossen leicht im Plus. Eon gewannen als bester Dax-Wert ein Prozent. Härter traf die Aussicht auf die Abschöpfung übermäßiger Gewinne die Anteilsscheine des Solar- und Windpark-Betreibers Encavis
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Euro erneut unter Parität
Die Erdgaskrise drückte am Montag den Euro
Das Marktumfeld bleibt turbulent. Das Chartbild des Leitindex bleibt massiv angeschlagen. So befindet sich der DAX weiterhin in einem engen, kurzfristigen Abwärtskanal. Der DAX dürfte auch weiter mit großen Ausschlägen reagieren und von Gaskrise, Inflationsdaten und Zinsniveau abhängig bleiben. Wichtig ist, dass die Unterstützungszone zwischen 12.390 und 12.450 Punkten standhält.
(Mit Material von dpa-AFX)