Für die Aktionäre von Barrick Mining oder auch Newmont war das Börsenjahr 2025 ein extrem gutes Jahr. Mit den Kursen der beiden Goldproduzenten ging es in den vergangenen Monaten immer weiter nach oben. Auch bei vielen Konkurrenten sah es ähnlich aus, weshalb sich auch der Best of Gold Miners Index des AKTIONÄR 2025 prächtig entwickelte.
Der Goldmarkt wurde 2025 von mehreren zentralen Faktoren beeinflusst. Ausschlaggebend waren vor allem die Entwicklung der Realzinsen, ein schwacher US-Dollar sowie anhaltende geopolitische Spannungen, die das Edelmetall erneut als sicheren Hafen in den Vordergrund rückten, erläutert York Tetzlaff, Hauptgeschäftsführer der Fachvereinigung Edelmetalle. „Hinzu kam eine außergewöhnlich starke Nachfrage von Zentralbanken und Investoren, während die Schmucknachfrage auf dem hohen Preisniveau eher dämpfend wirkte.“
Nach Einschätzung Tetzlaffs reagieren die Goldpreise kurzfristig besonders sensibel auf geopolitische und handelspolitische Risiken wie militärische Konflikte oder neue Zölle. „Gold hat über Jahrhunderte eine große Stabilität bei der Kaufkraft – unabhängig von politischen Systemen, Währungen oder Wirtschaftskrisen“, betont er. Zur Veranschaulichung verweist er auf ein historisches Beispiel: Im antiken Rom habe man für eine Unze Gold eine hochwertige Toga erhalten, im Mittelalter ein edles Gewand – und heute reiche dieselbe Menge für einen Maßanzug. Inflationsentwicklungen wirkten sich dagegen eher über einen längeren Zeitraum auf den Goldpreis aus.
Einen entscheidenden Beitrag zur starken Preisentwicklung leisteten laut Tetzlaff die Zentralbanken. „Insgesamt haben Zentralbanken 2025 ihre Goldkäufe stark verstärkt, das hat die Goldpreis-Rallye maßgeblich vorangetrieben“, sagt er. „Die Nachfrage der Zentralbanken ist insbesondere nach Covid ein zentraler Punkt geworden.“ Besonders aktiv seien zuletzt China, die Türkei und Polen gewesen. „Polen hat seine Goldreserven seit 2023 mehr als verdoppelt und war mit fast 90 Tonnen Goldkäufen im Jahr 2024 der weltweit größte Goldkäufer.“ Eine Analyse der Europäischen Zentralbank unterstreicht diese Entwicklung: Demnach entfielen 2024 mehr als 20 Prozent der weltweiten Goldnachfrage auf Zentralbanken. In den 2010er-Jahren habe dieser Anteil im Durchschnitt lediglich bei rund zehn Prozent gelegen. Nach Tetzlaffs Worten geht vom Kaufverhalten der Notenbanken eine starke Signalwirkung aus: „Das zieht den Markt.“
Neben den Zentralbanken erwies sich 2025 auch der Investmentsektor als tragende Säule der Nachfrage. „Gerade im dritten Quartal haben ETFs stark angezogen, außerdem blieben auch Barren und Münzen hoch“, erklärt Tetzlaff. Auch aus Asien sei die Nachfrage nach börsengehandelten Fonds in diesem Jahr spürbar gestiegen. Mit Blick auf 2026 sieht er weiterhin ein solides Fundament für den Goldpreis: „Für 2026 spricht vieles für einen weiterhin festen Goldpreis: Sinkende Zinserwartungen, anhaltende geopolitische Unsicherheiten und die starke Nachfrage der Zentralbanken bilden ein robustes Fundament, auch wenn zwischenzeitliche Schwankungen nicht auszuschließen sind.“ Die Notenbanknachfrage dürfte stabil bleiben, und auch geo- sowie handelspolitische Risiken – etwa in der Zollpolitik – seien weiterhin wahrscheinlich. „Wenn die eskalieren, kann der Goldpreis überproportional reagieren.“
Natürlich dürfte es beim Goldpreis angesichts der beeindruckenden Rally der letzten Monate früher oder später auch Phasen mit teilweise stärkeren Korrekturen geben. Nichtsdestotrotz bleiben die Aussichten für die Goldproduzenten angesichts der enorm hohen Goldpreise gut. Für konservative Anleger bietet sich das Indexzertifikat mit der WKN DA0AAY an, spekulativere Produkte finden Sie hier.
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Newmont, Barrick Mining.
Heute, 06:42