Gold notiert nach dem Angriff von Israel auf den Iran nicht einmal mehr 100 Dollar unter seinem Allzeithoch. Zudem haben auch andere Edelmetalle wie Platin und Silber zuletzt deutlich zugelegt. Dennoch bleibt laut Jan Van Eck, CEO des ETF-Anbieters VanEck, das Interesse der Privatanlegern aus den USA an Gold nach wie vor gering.
In einem CNBC-Interview erklärt er, dass die Gold-ETFs seiner Firma weiterhin Nettoabflüsse verzeichnen, trotz der steigenden Preisen. Dies sei weniger ein Zeichen von Gewinnmitnahmen, sondern vielmehr dadurch begründet, dass institutionelle Akteure Short-Positionen schließen. In Umfragen zeige sich zudem, dass viele Privatanleger kaum wüssten, dass Gold neue Rekorde erreicht hat. Die bisherige Nachfrage stamme primär aus dem Ausland, etwa von Notenbanken, die sich gegen Risiken wie die US-Schuldenpolitik oder geopolitische Unsicherheiten – etwa unter Trump – absichern wollen.
Auch John Ciampaglia, CEO von Sprott Asset Management, bestätigte die geringe Beteiligung langfristiger US-Investoren. Zwar sei Gold als bewährtes Wertspeicher wieder im Fokus, doch der Großteil der Käufe gehe weiterhin von Zentralbanken aus. Diese würden Gold gezielt kaufen, um sich unabhängiger vom US-Dollar zu machen – insbesondere China. Ciampaglia erklärte das zurückbleibende Interesse der Privatinvestoren vor allem durch die digitale Konkurrenz, denn während 37 Millionen Amerikaner Gold halten, besitzen rund 50 Millionen Bitcoin. Trotzdem glaubt er, dass Gold langfristig wieder stärker in den Fokus rücken wird.
Obwohl sich der Goldpreis seit dem Herbst 2022 in etwa verdoppelt hat, steht das Edelmetall immer noch nicht im Fokus der US-Privatanleger. Das bedeutet, es sind noch viele Käufer übrig, was weiteren Spielraum zur Oberseite lässt. Profitieren sollten davon vor allem die Aktien der Produzenten. Welche Titel aus dem Sektor in jedes Depot gehören, erfahren Sie im Börsenbrief Goldfolio von Edelmetall-Experte Markus Bußler.
