Die Aktie der Deutschen Börse hat in diesem Jahr einen langen Abstieg hinter sich. Vom Allzeithoch bei 294,30 Euro Anfang Mai ging es stetig bergab. Nun hat das Papier eine Gegenbewegung gestartet. Der Kurs steht jetzt an einer wichtigen Weggabelung.
Der Kursverfall der Deutsche-Börse-Aktie seit dem Sommer ist auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar. Die zuletzt präsentierten Quartalszahlen des Konzerns waren zufriedenstellend, die Jahresziele lagen im Plan.
Wenig verständlich ist das auch im Hinblick auf die aktuelle Verfassung des Börsenplatzbetreibers: Die operative Marge ist mit rund 50 Prozent attraktiv, es bestehen hohe Marktanteile in lukrativen Segmenten. Doch der Markt blendete das zuletzt offenbar aus.
Ausschlaggebend für die starke Underperformance der Aktie dürfte etwas anderes gewesen sein: Die Ankündigung von US-Zöllen gegen den Rest der Welt am 1. April hatte für eine nach oben schießende Volatilität gesorgt. Das ließ die Kasse bei der Deutschen Börse klingeln. Doch mit der Abnahme der Schwankungsbreite sackte auch der Kurs der Papiere des Börsenbetreibers wieder ab.
Belastend wirkt zudem das Kartellverfahren der EU-Kommission gegen den DAX-Konzern. Allerdings halten viele Experten die möglichen wirtschaftlichen Folgen für überschaubar.
In den vergangenen Tagen hat sich der Wind für die Aktie der Deutschen Börse gedreht, der Kurs versucht sich an einer Gegenbewegung. Diese steht nun bei 220,80 Euro – auf Höhe der 50-Tage-Linie – an einer wichtigen Chartmarke.
Die Aktie ist eine laufende Empfehlung, für einen Neueinstieg ist es aber noch zu früh. Investierte Anleger hoffen auf Anschlussgewinne, sofern der Kurs die 50-Tage-Linie hinter sich lassen kann. Das Geschäftsmodell ist voll intakt, und die Abhängigkeit vom volatilen Handelsgeschäft sinkt durch Zukäufe im Datengeschäft.
26.11.2025, 10:41