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25.11.2019 Fabian Strebin

Deutsche Bank weniger gefährlich – Zukunft trotzdem ungewiss

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Deutsche Bank

Die Deutsche Bank zählt als international stark vernetztes Institut zu den global systemrelevanten Geldhäusern. Dafür fällt ein extra Aufschlag auf das Eigenkapital an. Der sinkt jetzt, da der Finanzstabilitätsrat (FSB) das systemische Risiko der Bank zuletzt geringer einstufte. Insgesamt darf die Deutsche Bank die Kapitalunterlegung aber nicht herabsetzen.

Der FSB überwacht für die G20-Staaten die Risiken für das globale Finanzsystem. Dabei werden Banken nicht nur nach ihrer Größe, sondern auch nach der Vernetzung und dem Risiko der eingegangenen Geschäfte bewertet.

Neue Strategie nicht bewertet

Begründet wurde die Neuklassifizierung mit der geringeren Verschuldung, den strategischen Anpassungen des Geschäfts der Bank, ihrer veränderten geografischen Aufstellung, dem geringeren Volumen im Geschäft mit Derivaten und allgemeinen Entwicklungen in der Branche. Allerdings basiert die Beurteilung auf Daten von Ende 2018. Die Änderungen, die im Rahmen des im Juli gestarteten Konzernumbaus vorgenommen wurden, sind nicht berücksichtigt.

Die Neueinschätzung des FSB zeigt, dass die Deutsche Bank auf dem richtigen Weg ist, hin zu weniger Komplexität. Davon zeugt auch der in Angriff genommene Abbau des Investmentbankings. Im Zuge des Umbaus wird das Institut die Bilanzsumme weiter zurückfahren und will so Risiken abbauen. Die Eigenkapitaldecke ist zur Zeit leider nicht üppig und wird in den kommenden Jahren einen Teil des Umbaus finanzieren. Die harte Kernkapitalquote von derzeit 13,5 Prozent, soll höchstens auf 12,5 Prozent absinken.

Das kann nur gut gehen, wenn es keine Rezession gibt. Insgesamt sind die Risiken der Neuausrichtung schwer abzuschätzen. Der Umbau ist im Grunde richtig, die Konkurrenten haben das aber schon vor Jahren in Angriff genommen. Es kann also sein, dass es zu spät ist. Das wird sich im kommenden Jahr zeigen, wenn die Restrukturierung weiter voranschreitet. DER AKTIONÄR rät Anleger die Füße still zu halten.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

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