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24.05.2024 Fabian Strebin

Deutsche Bank: Aktienrückkäufe 2024 in Gefahr

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Deutsche Bank

Im heutigen Handel tendiert die Deutsche-Bank-Aktie erneut tiefer. News gibt es zwar keine, aber der europäische Finanzsektor steht generell unter Druck. Bei der Deutschen Bank rückt indes das Thema Postbank immer mehr in den Fokus. Zum Leidwesen der Aktionäre dürfte das auch Auswirkungen auf die Ausschüttungen haben – zumindest kurzfristig.

Die 1,3 Milliarden schwere Rückstellung für das laufende Verfahren mit den Altaktionären der Postbank lastet derzeit schwer auf der Aktie. Noch im Sommer könnte das Oberlandesgericht Köln eine Entscheidung darüber treffen, ob die damaligen Postbank-Aktionäre bei der Übernahme des Konzerns durch die Deutsche Bank rechtmäßig abgefunden wurden. Diese meinen, dass das damalige Übernahmeangebot der Deutsche Bank von 25,00 Euro je Aktie zu niedrig gewesen sei.

Der Streitwert beläuft sich auf 700 Millionen Euro. Inklusive mittlerweile aufgelaufener Zinsen ergibt sich draus ein Gesamtbetrag von 1,3 Milliarden Euro. In diesem Umfang hat die Deutsche Bank nun eine Rückstellung gebildet, die 20 Basispunkte der harten Kernkapitalquote von 13,25 Prozent im zweiten Quartal kosten und Auswirkungen auf die Profitabilität haben wird.

Derzeit läuft ein Rückkaufprogramm in Höhe von bis zu 675 Millionen Euro, das spätestens am 23. Juli abgeschlossen werden soll. Eigentlich stand im Raum, dass im Halbjahr weitere Aktien zurückgekauft werden. Die harte Kernkapitalquote von 13,4 Prozent des ersten Quartals wird auf 13,2 Prozent absinken. Das interne Managementziel des Vorstandes liegt bei 13,0 Prozent.

Zwar hat der Vorstand bekräftigt, am Ziel einer Ausschüttung von mindestens acht Milliarden Euro für die Geschäftsjahre 2021 bis 2025 festhalten zu wollen. Im laufenden Jahr könnte es mit einem weiteren Aktienrückkaufprogramm aber dann eng werden, wenn die Deutsche Bank vor Gericht verliert und die komplette Rückstellung fällig wird.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die Deutsche Bank wird wahrscheinlich versuchen, einen Vergleich abzuschießen, sodass eine Zahlung deutlich unter den 1,3 Milliarden Euro liegt. Gelingt das nicht und wird der komplette Betrag fällig, ist ein zweites Aktienrückkauf-Programm 2024 ungewiss. Mittelfristig bleiben die Ausschüttungsziele aufgrund der gestiegenen Profitabilität aber realistisch und Dividendenrenditen von fünf bis sechs Prozent erreichbar.

Die Aktie ist derzeit nur eine Halteposition mit Stopp bei 12,50 Euro.

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