Europäische Finanzwerte geraten heute unter Druck, denn die Regierung in Frankreich steht nach dem Rücktritt des Premierministers erneut vor dem Aus. Übermäßig abverkauft werden somit Bankaktien aus dem Nachbarland. Bei der Deutschen Bank rückt indes ein anderes Ereignis immer näher.
Der Branchenindex Euro-Stoxx-Banks verliert aktuell 1,5 Prozent zum Wochenstart. Dabei notieren vor allem französische Banken deutlich im Minus. Anstatt morgen seine Regierungserklärung zu verlesen, ist Sébastien Lecornu überraschend zurückgetreten. „Man kann nicht Premierminister sein, wenn die Voraussetzungen nicht gegeben sind“, sagte Lecornu in einer Erklärung nach seinem Rücktritt.
Auch die Aktien der Deutschen Bank notieren nun schwächer. Der Blick der Anleger richtet sich hier so langsam aber sicher auf die Berichtssaison. Das größte Geldhaus Deutschlands wird am 29. Oktober seine Bücher öffnen und das Zahlenwerk zum abgelaufenen dritten Quartal vorstellen.
Dabei wird mit Erlösen von 7,68 Milliarden Euro (Vorjahresquartal: 7,50 Milliarden Euro) und einem Nettogewinn von 1,44 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,63 Milliarden Euro) gerechnet. Auf das Gesamtjahr gesehen hat die Analystengemeinde Erlöse von 31,6 Milliarden Euro auf dem Zettel. 2024 waren es erst 30,1 Milliarden Euro gewesen.
Unter dem Strich sollen 6,14 Milliarden Euro hängen bleiben. Das wäre fast doppelt so viel wie im Vorjahr (3,37 Milliarden Euro). Rückenwind dürfte laut den Prognosen vor allem aus dem Investmentbanking, der Vermögensverwaltung und der Privatbank kommen.
Die Aktie ist vergangene Woche unter die 50-Tage-Linie bei 30,47 Euro gerutscht. Mit dem heutigen Dämpfer aus Frankreich geht es erstmal weiter nach unten. Auf dem aktuellen Niveau könnte der Kurs aber schneller wieder drehen, die Bewertung bleibt mit einem KGV von 10 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,9 moderat.
Es bleibt dabei: Die Aktie ist ein aussichtsreicher Branchenwert und eine laufende Empfehlung des AKTIONÄR.
06.10.2025, 11:38