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06.04.2020 Thomas Bergmann

Top-Tipp Derivate: Die richtige Taktik

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DER AKTIONÄR Titan 20

Der Titan macht seinem Namen alle Ehre. Im schwierigen Umfeld hat sich der Index gut behauptet. Am 6. April stehen dennoch fünf Wechsel an.

Die Coaches sind zufrieden. Die Taktik, die vorgegeben wurde, ist gut aufgegangen. In der schwersten Krise seit der Finanzkrise hat sich das Team deutlich besser geschlagen als die Konkurrenz. Soll heißen: Seit Jahresbeginn hat der AKTIONÄR Titan 20 Index 11,4 Prozent verloren und damit den DAX um circa 14 Prozentpunkte und den Dow Jones um rund 9 Prozentpunkte geschlagen. Ähnlich gut schaut der 12-Monats-­Vergleich aus, bei dem die Titanen immer noch im Plus liegen. Damit die Mannschaft auch in Zukunft erfolgreich ist, werden zum 6. April fünf Teammitglieder ausgetauscht.

Weiterhin im Index vertreten ist der weltgrößte Goldkonzern Newmont Goldcorp, nachdem die Grundvoraussetzung – der Goldpreis hält sich über seinem 200-Tage-Durchschnitt – erfüllt ist. Die Nummer 1 der Branche hat im Auswahlverfahren auch weiterhin klar die Nase vor Barrick Gold, die sich ebenfalls für die engere Auswahl qualifiziert hatte. Die Goldminen litten zuletzt unter dem Coronavirus, da viele Minen geschlossen werden mussten. Newmont hat deshalb auch die Prognose für das Geschäftsjahr 2020 zurückgenommen.

Wechsel 1: Novo Nordisk rein, Airbus raus

Es bleibt auch dabei, dass fünf Unternehmen aus Europa und 14 aus den USA sich für das Aktienbarometer qualifiziert haben. Bei den Europäern muss der deutsch-französische Flugzeugbauer Airbus weichen. Zwar hat sich auch die Airbus-Aktie zuletzt etwas erholt, die Marktkapitalisierung lag am Stichtag (27. März) aber deutlich unter den geforderten 85 Milliarden Euro.

Für Airbus rückt Novo Nordisk in den Titan 20 Index auf. Im Ranking der 14 europäischen Titel, die in die engere Auswahl gekommen sind, belegt der dänische Pharmakonzern Rang 2. Vor allem die hohe Relative Stärke im Vergleich zur Konkurrenz gab den Ausschlag für die Indexaufnahme. Zuletzt lobten die Investmentbanken wie Goldman Sachs oder UBS das hohe Wachstumspotenzial des Insulinherstellers und stuften die Aktie hoch. Nach Einschätzung des AKTIONÄR wird Novo Nordisk die Krise meistern, da viele Diabetiker einfach auf die Produkte der Dänen angewiesen sind. 

Wechsel 2: Abbott rein, Bank of America raus

Zweiter Absteiger ist die Bank of America, die sich in der Krise nicht so gut halten konnte wie andere US-Blue-Chips. Beim Stresstest im vergangenen Jahr kam die Fed zwar zu dem Schluss, dass die größten US-Banken über eine starke Kapitalausstattung verfügen, die auch einer heftigen Rezession standhalten würde. Doch angesichts der Horrorszenarien wegen Corona – starker Wirtschaftseinbruch in den USA, massive Kreditausfälle – sind viele Anleger verunsichert.

Im Gegenzug hat es Abbott Laboratories, einer der großen Corona-Gewinner, in den Titan 20 Index geschafft. Die US-Zulassungsbehörde FDA hat vor Kurzem einem Coronavirus-Schnelltest des Pharma-Riesen via Dringlichkeitsverfahren grünes Licht erteilt. Der Test soll binnen weniger Minuten ein positives oder negatives Ergebnis liefern und kann auch außerhalb von Krankenhäusern eingesetzt werden. Dank des folgenden Kurssprungs verhinderte Abbott auf den letzten Drücker den Aufstieg von Paypal in den Index. 

Wechsel 3: Costco Wholesale rein, Citigroup raus

Mit Citigroup muss auch der zweite Vertreter der Bankenbranche den Index wie­der verlassen. Die US-Großbank wird gegen Costco Wholesale ausgewechselt, ein Unternehmen, das ebenfalls von dem neuen Virus eher profitiert statt darunter leidet. Nach den ersten Infektionen in den USA haben die Menschen dort die Warenhäuser des US-Einzelhändlers leergekauft – allein in der vierten Februarwoche sollen die Umsätze um 20 Prozent gestiegen sein. Costco ist mit seinem Geschäftsmodell aber schon seit Jahren erfolgreich: Gegen eine jährliche Mitgliedsgebühr (in den USA zwischen 60 und 140 Dollar) bekommen die Kunden günstige Großhandelspreise, mit denen sogar Amazon teilweise nicht mithalten kann. Wachstumsfantasie versprechen die Expansion nach China und der Onlinehandel, der mit Raten von knapp 30 Prozent wächst.

Wechsel 4: Netflix rein, Facebook raus

Der vierte Wechsel im Index betrifft die Facebook-Aktie, die durch Netflix ersetzt wird. Der Social-Media-Gigant ist zwar weiterhin ein Liebling der Analysten, doch die Kursentwicklung in den letzten Wochen verhinderte einen Verbleib bei den Titanen. Die Aktie von Netflix hingegen hat als eine der wenigen seit Jahresbeginn an Wert zugelegt, weil die Anleger wegen der weltweiten Ausgangsbeschränkungen/-sperren von stark steigenden Abonnentenzahlen beim Streaminganbieter ausgehen. Dank dieser Outperformance belegt Netflix im Ranking der US-Werte einen sehr starken 7. Platz. Die Frage, ob der Aufstieg in den Titan 20 Index gerechtfertigt ist, wird spätestens in drei Wochen beantwortet, wenn der Konzern seine Quartalszahlen vorlegen wird. Laut Zacks Investment Research rechnen die Analysten mit 1,62 Dollar Gewinn pro Aktie nach 76 Cent im Vorjahr. Es würde aber nicht überraschen, sollte Netflix diese Zahlen noch toppen.

Wechsel 5: Walmart rein, Thermo Fisher raus

Der finale Tausch findet zwischen Thermo Fisher und Walmart statt. Der Medizintechnikausrüster verpasste um Haaresbreite den Verbleib im Titan 20 Index, während der US-Einzelhändler von der Corona-bedingten hohen Nachfrage nach Produkten des täglichen Bedarfs profitierte. Walmart behauptet sich auch immer besser gegen den E-Commerce-Giganten Amazon und hat laut der Website Recode einen neuen Pfeil im Köcher. Mit dem kostenpflichtigen Mitgliederprogramm Walmart+, das eine frappierende Ähnlichkeit mit Amazon Prime besitzt, will der Einzelhandelskonzern weitere Marktanteile zurückgewinnen. Das Programm soll das bestehende Angebot Delivery Unlimited – hier können sich die Kunden von mehr als 1.600 Walmart-Filialen in den USA frische Lebensmittel noch am Tag der Bestellung ohne Zusatzkosten nach Hause liefern lassen – ersetzen und weitere attraktive Nebenleistungen enthalten. Die Rede ist dabei von Discounts für verschreibungspflichtige Medikamente aus den Walmart-Apotheken sowie für Benzin an den Zapfsäulen des Einzelhändlers.

Überlegene Strategie

Seit Auflegung am 4. Januar 2016 hat sich der AKTIONÄR Titan 20 Index stets deutlich besser geschlagen als die großen Indizes dieser Welt. Allerdings war diese Zeit fast ausnahmslos von steigenden Kursen geprägt. Jetzt hat das Aktienbarometer den Beweis angetreten, dass es auch in schweren Krisenzeiten outperformen kann. Für langfristig orientierte Investoren bietet sich das Knock-out-Zertifikat mit Hebel 1 an. Es ist vergleichbar mit einem Indexzertifikat.

Dieser Artikel ist in DER AKTIONÄR Nr. 15/2020 erschienen, welches Sie hier als PDF gesamt herunterladen können.

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