Enttäuschende Unternehmenszahlen und fortwährende Sorgen um Krisenländer haben den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag kräftig belastet. Zeitweise fiel der Dax unter die Marke von 9.400 Punkten, die er zuletzt im April unterschritten hatte. Die wichtige 200-Tage-Linie konnte erst einmal nicht verteidigt werden.
Argentinien pleite
Heftige Kursbewegungen lösten nicht nur zahlreiche Quartalsbilanzen aus. Auf die Stimmung drückten auch die erneute Staatspleite der zweitgrößten südamerikanischen Volkswirtschaft Argentinien, die fortgesetzten Kämpfe in der Ukraine samt der beschlossenen Sanktionen gegen Russland sowie die katastrophalen Zahlen der angeschlagenen portugiesische Bank Espirito Santo. Die hatte im ersten Halbjahr einen Milliardenverlust verbucht.
Technisch betrachtet gibt es nichts schön zu reden. Die wichtige 200-Tage-Linie wurde von oben nach unten geschnitten und damit ein starkes Verkaufssignal generiert. Mittlerweile ist der DAX sogar bei 9.400 Punkten angelangt, wo eine weitere nennenswerte Unterstützung verläuft. Schon vor ein paar Tagen wurde der mittelfristige, seit 2012 gültig Aufwärtstrend gebrochen.
Rebound entscheidet
Wollen die Bullen noch etwas retten, muss am Freitag noch ein Rebound über die 200-Tage-Linie her. Ansonsten heißt es "anschnallen!" Die nächste Unterstützung verläuft erst wieder bei 9.200 Zählern; sollte auch die nicht halten, droht ein Rücksetzer in den Bereich von 9.000 Zählern.
Hoffnung auf einen Rebound verbreiten die technischen Indikatoren wie MACD und RSI. Beide bewegen sich im stark überverkauften Bereich und deuten zumindest eine kleine Gegenbewegung an. Zudem notiert der DAX weit außerhalb der Bollinger Bänder.
Neue Chance am Freitag
DER AKTIONÄR hatte am Vormittag zu einer Spekulation auf eine technische Gegenbewegung geraten. Die ist nicht aufgegangen, der Turbo-Optionsschein wurde sehr schnell ausgestoppt. Am Freitag folgt eine neue Trading-Idee.