Heißes Gerücht bei LVMH: Der Luxusgigant soll sich Insidern zufolge in fortgeschrittenen Gesprächen über den Verkauf der Modemarke Marc Jacobs befinden. Der mögliche Deal könnte mit rund einer Milliarde Dollar bewertet sein.
Wie das Wall Street Journal berichtet, zählen zu den potenziellen Käufern Authentic Brands Group, der Eigentümer von Reebok, sowie Bluestar Alliance, die unter anderem Brookstone kontrolliert. Auch WHP Global, die Muttergesellschaft von Vera Wang, soll Interesse angemeldet haben. Die Verhandlungen befinden sich in einem fortgeschrittenen Stadium – eine Einigung könnte laut Insidern bald erzielt werden, sofern die Gespräche nicht im letzten Moment scheitern.
Marc Jacobs wurde 1984 gegründet und ist für seine ikonischen Produkten wie den Shopper Bags, den Parfums – allen voran Marc Jacobs Daisy – sowie mit unkonventionellem Design bekannt. In den letzten Jahren bemühte sich LVMH um eine Neuausrichtung und Verschlankung des Angebots, um die Marke wiederzubeleben.
Marc Jacobs gehört zu LVMHs größter Sparte Mode und Lederwaren. Dort gingen die Erlöse im zweiten Quartal um neun Prozent zurück (DER AKTIONÄR berichtete). Das Segment gilt als wichtigste Ertragsquelle des Konzerns und steuerte im Jahr 2024 fast 80 Prozent zum operativen Gewinn bei.
Strategiewechsel bei LVMH?
LVMH ist für gewöhnlich als aggressiver Käufer bekannt, der über die Jahre ein breites Portfolio an Prestige-Marken aufgebaut hat – darunter Dior, Fendi, Celine oder der 2021 erworbene Juwelier Tiffany & Co. Wenn Marken nicht mehr zur strategischen Ausrichtung passen, verkauft CEO Bernard Arnault aber auch. Ein Beispiel: Der Konzern trennte sich 2016 für rund 650 Millionen Dollar von Donna Karan und DKNY. Zuletzt veräußerte LVMH zudem seine Anteile an Off-White und Stella McCartney.
CFO Cécile Cabanis erklärte während der jüngsten Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen zudem: „Wir werden keine Marken behalten, wenn wir glauben, dass sie keine gute Ergänzung darstellen oder wir nicht der richtige Betreiber sind, um sie zu führen."
Mit dem Verkauf von Randmarken wie Marc Jacobs könnte sich LVMH stärker auf seine Kernmarken mit hohem Ertragspotenzial fokussieren. Die Aktie bleibt ein spannender Turnaround-Kandidat und auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: LVMH.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: LVMH.
28.07.2025, 10:53