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06.06.2021 Benjamin Heimlich

Krispy Kreme-Börsengang: Schmalz, Zucker und eine der reichsten Familien Deutschlands

Kaum ein anderes Lebensmittel wird weltweit so stark mit den USA in Verbindung gebracht wie Donuts. Kein Wunder, denn Umfragen zufolge essen mehr als zwei Drittel der Amerikaner regelmäßig die in Schmalz gebackenen Teigkringel. In den USA ist Krispy Kreme eine Institution und bereitet aktuell den Sprung aufs Parkett vor.

Die Kaffee- und Donut-Kette, die den Großteil ihrer mehr als 1.000 Filialen in den USA betreibt, weiß die Liebe der Amerikaner zu den Teigkringeln für sich zu nutzen: Ende März rief das Unternehmen eine Corona-Aktion aus. Jeder Kunde, der geimpft ist, bekommt beim Einkauf bei Krispy Kreme einen Donut kostenlos. Jeden Tag, ein Jahr lang. In den gut zweieinhalb Monaten wurden bereits mehr als 1,5 Millionen Frei-Donuts verteilt.

Während die Kaffeehaus-Kette Starbucks in der Pandemie einen Umsatzeinbruch von fast 28 Prozent verkraften musste, konnte Krispy Kreme ihn sogar steigern. Im Geschäftsjahr 2020 setzte das Unternehmen 1,1 Milliarden Dollar um – 16 Prozent mehr als 2019.

Die Vertriebspartnerschaften mit Einzelhändlern, E-Commerce-Shops und Lieferdiensten machten sich in der Krise bezahlt.

Gleichzeitig weitete das Unternehmen aber auch seine Verluste aus. Von 34 Millionen Dollar 2019 auf 61 Millionen im abgelaufenen Geschäftsjahr. Insgesamt drückte die Amerikaner zum Ende des ersten Quartals 2021 eine Schuldenlast von 1,2 Milliarden Dollar.

Da macht die von Bloomberg kolportierte Bewertung von vier Milliarden Dollar doch stutzig. Krispy Kreme würde inklusive Schulden mit dem 26-fachen EBITDA bewertet. Zum Vergleich: Dunkin' Brands, das Unternehmen hinter Dunkin Donuts, wurde bei der Übernahme durch Inspire Brands im letzten Jahr mit dem 23-fachen des Vorjahres EBITDA bewertet. Der börsennotierte Hersteller von Süßigkeiten Hershey kommt auf ein EBITDA-Multiple von 18.

Hershey Company (WKN: 851297)

Die JAB Holding, Eigentümer von Krispy Kreme und Beteiligungsholding der deutschen Milliardärs-Familie Reimann, wies der Donut-Kette vergangenes Jahr noch einen Wert von 1,1 Milliarden Dollar zu. Das sind gut 300 Millionen Dollar weniger als zum Zeitpunkt der Übernahme 2016.

Noch fehlen wichtige Informationen zum Börsengang, doch bislang macht das, was sich bei Krispy Kreme unter dem Zuckerguss befindet wenig Appetit. DER AKTIONÄR bleibt dran.

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