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Zalando: Wie gewonnen, so zerronnen

Zalando: Wie gewonnen, so zerronnen
Foto: ricochet64/Shutterstock
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Michael Diertl 06.08.2025, 11:15 Michael Diertl

Wie schnell die Stimmung an der Börse umschwingen kann, hat am heutigen Mittwoch die Zalando-Aktie gezeigt. Nachdem der Konzern am Vorabend die Prognose angehoben hatte, war das Papier mit plus fünf Prozent in den Handel gestartet. Doch schon wenige Stunden später notiert sie knapp fünf Prozent im Minus.

Auslöser der anfänglichen Euphorie war der Quartalsbericht des Online-Modehändlers. Zalando hatte nach einem soliden zweiten Quartal seine Prognose angehoben und erstmals die Übernahme von About You in den Ausblick für das Gesamtjahr 2025 eingerechnet. Nach dem im Juli vollzogenen Zusammenschluss erwartet das Unternehmen nun einen Jahresumsatz zwischen 12,1 und 12,4 Milliarden Euro sowie ein bereinigtes EBIT von 550 bis 600 Millionen Euro. Man stütze sich auf eine starke Entwicklung im ersten Halbjahr, so Zalando, und erwarte in der zweiten Jahreshälfte erste Synergieeffekte sowie weitere Fortschritte bei der Kosteneffizienz.

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Nach einer ersten positiven Reaktion im nachbörslichen Handel am Dienstag, zeigte sich die Börse am Mittwoch dann skeptisch. JPMorgan-Analystin Georgina Johanan verwies zwar auf das Vertrauen des Managements, im dritten Quartal den Bruttowarenwert im mittleren einstelligen Prozentbereich steigern zu können – ein Zeichen dafür, dass das Onlinegeschäft besser laufe als gedacht. Dennoch äußerte sie sich zurückhaltend: Die jüngste Entwicklung der Profitabilität sei enttäuschend, und sie rechne damit, dass es der Aktie schwerfallen werde, den Tag im Plus zu beenden.

Auch Adam Cochrane von der Deutschen Bank äußerte sich verhalten. Zwar erwarte man Kursgewinne zum Handelsauftakt nach dem überraschend angehobenen Ausblick, doch die dürften angesichts der durchwachsenen Lage im zweiten Halbjahr schnell verpuffen. Die Bruttomarge sei im zweiten Quartal infolge höherer Rabatte zurückgegangen – zusammen mit der vorsichtigeren Umsatzprognose ein Belastungsfaktor für den weiteren Jahresverlauf.

Zalando (WKN: ZAL111)

Bereits nach der Prognoseanhebung am Dienstagabend hatte DER AKTIONÄR gewarnt, dass es noch zu früh für einen Einstieg bei Zalando sei und man die weitere Entwicklung abwarten müsse. Wer diesem Rat gefolgt ist, muss sich nur einen Tag später nicht über einen deutlichen Verlust ärgern. Anleger bleiben weiterhin an der Seitenlinie.

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