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18.04.2022 Martin Mrowka

Wochenausblick: Können sich DAX und Co nach Ostern gegen das labile Umfeld behaupten?

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DAX

Europa genießt noch den Ostermontag, da öffnen Tokio und New York bereits wieder ihre Börsen-Pforten. DAX und Co müssen in der neuen Woche mit großen Unsicherheiten klarkommen. Die ersten zwei DAX-Werte starten in die Berichtssaison. Doch der Ukraine-Krieg und seine wirtschaftlichen Auswirkungen bleiben maßgeblich richtungsgebend. Der Wochenausblick.

Am Gründonnerstag war der DAX zum Ende einer verkürzten Handelswoche mit leichten Gewinnen auf 14.163 Punkte in die Osterpause gegangen. So konnte der Wochenverlust mit 0,6 Prozent in Grenzen gehalten werden. Der Broker IG stellte am Montag-Morgen für den Weekend-DAX eine Indikation nahe 14.000 Punkten fest. Die 50-Tage-Linie bei 14.400 Punkten müsste überwunden werden, damit sich die charttechnische Lage bessert.

Der MDAX ging mit einem Wochenabschlag von 0,9 Prozent auf 30.669 Punkte ins verlängerte Osterwochenende. Während die Börsen in Europa am Ostermontag geschlossen bleiben, wird in Japan, Korea und den USA jedoch wieder gehandelt.  

DAX (WKN: 846900)

Russland wütet in der Ukraine weiter

Das dominierende Thema bleibt auch in der neuen Woche der Krieg in der Ukraine. Horrormeldungen wie mutmaßliche Giftgas-Angriffe erhöhten den Druck auf die Bundesregierung, neue Sanktionspakete zu schnüren, schreiben die Experten der Landesbank Baden-Württemberg. Ein Gas- und Ölembargo etwa würde tiefe Spuren sowohl in der Konjunktur als auch an den Aktienmärkten hinterlassen.

Carlo Masala, Politikprofessor der Bundeswehruniversität München, erwartet eine Großoffensive Russlands in der Ostukraine nach Ostern. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat unterdessen harte Gegenwehr angekündigt. "Wir werden unser Territorium nicht aufgeben", sagte Selenskyj dem US-Nachrichtensender CNN laut englischer Übersetzung in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview. Die Schlacht in der Region Donbass könne den Verlauf des gesamten Krieges beeinflussen. Die Ukraine müsse sich daher behaupten.

Die EU plant unterdessen eine Ausweitung der derzeitigen Sanktionen gegen Russland. "Wir sehen uns weiter den Bankensektor an, insbesondere die Sberbank, die alleine 37 Prozent des russischen Bankensektors ausmacht. Und natürlich geht es um Energiefragen", erklärte von der Leyen in der Bild am Sonntag. Oberstes Ziel sei, Putins Einnahmen zu schrumpfen. Daher arbeite man gerade an "klugen Mechanismen", damit im nächsten Sanktionsschritt auch Öl einbezogen werden könne.

EZB rührt sich noch nicht

Als zweiter Unsicherheitsfaktor schweben die Inflation und die Reaktionen der Notenbanken darauf über dem Marktgeschehen. Zwar beließ der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) den Leitzins auf dem Rekordtief von null Prozent, wie die Notenbank im Anschluss an die Ratssitzung am Gründonnerstag mitteilte. Die Währungshüter bekräftigten aber, auf ein Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik zuzusteuern.

Mit ihrer Entscheidung habe es die EZB versäumt, klare Verhältnisse zu schaffen, sagte Robert Halver, Marktstratege der Baader Bank. "Sie will langsam anfangen, sich aber weiter alle Türen offen halten." Laut Analyst Christian Reicherter von der DZ Bank müssten sich die Anleger in den kommenden Monaten wie in den USA schrittweise von den geldpolitischen Impulsen verabschieden. 

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Neue Inflationszahlen

Nachdem die Erzeugerpreise in den USA im März so stark angestiegen sind wie seit dem Erhebungsbeginn 2010 nicht, werden auch in Europa schlechte Nachrichten in Sachen Teuerung erwartet. Am Donnerstag werden die endgültigen Zahlen für die Verbraucherpreise in der Eurozone veröffentlicht. Nach einer ersten Schätzung sind sie mit 7,5 Prozent noch stärker gestiegen als von Analysten erwartet.

Am Mittwoch zuvor wird das Beige Book der Fed veröffentlicht. Und am Freitag steht zudem die Veröffentlichung der europäischen Einkaufsmanager-Indizes an. An ihnen werde sich ablesen lassen, inwiefern der Krieg in der Ukraine die Stimmung in den Unternehmen drücke, sind sich die Analysten der Helaba sicher. "Die jüngsten ZEW-Konjunkturerwartungen deuten auf eine weitere Eintrübung."

Belastet werden dürfte die Stimmung auch von dem Omikron-Ausbruch in China – dem dritten großen Unsicherheitsfaktor. Resolute Lockdowns etwa in Shanghai trüben die Aussichten etwa bei Sportartikel-Kerstellern wie Adidas und Puma. Immerhin deutet sich ortsweise eine Entspannung der Corona-Lage an: Nach drei Wochen Stillstand ist die Autoproduktion am weltweit größten Standort von BMW im chinesischen Shenyang wieder angelaufen.

Erste DAX-Konzerne mit Quartalszahlen

Rückenwind für den deutschen Aktienmarkt könnten nach einer schwachen Woche der Beginn der Saison der Quartalsberichte liefern. Der Zahlenreigen aus dem DAX wird am Donnerstag von Sartorius eröffnet. Nach einer Übernahme hatte der Pharma- und Laborausrüster die Umsatzprognose für das Gesamtjahr bereits nach wenigen Wochen leicht angehoben. Allerdings sei bisher kaum absehbar, wie sich der Rückenwind durch Covid-Impfstoffe und das Bestellverhalten der Kunden entwickeln werde, merkte Analyst Odysseas Manesiotis von der Privatbank Berenberg an.

Am Freitag folgt mit SAP das erste DAX-Schwergewicht. Der Software-Konzern muss die Wende zu schnellerem Wachstum schaffen und die Profitabilität wahren – und zugleich den Abgang des Topmanagers Luka Mucic verkraften. Jüngste Indikationen für den IT-Sektor seien allerdings positiv gewesen, schrieb Analyst Andreas Wolf vom Analysehaus Warburg Research. Ihm zufolge dürfte SAP die mittelfristigen Ziele im Zug der Zahlen zum ersten Quartal bestätigen.

Kräftige Impulse für den deutschen Aktienmarkt erwartet Robert Halver indes nicht von den beiden DAX-Werten. Vor allem SAP sei kaum von den aktuellen Krisen betroffen. "Interessant wird es, wenn sich zyklische Werte erste Ausblicke geben, etwa aus der Automobil-Industrie". Die folgen dann in den Wochen darauf. (Mit Material von dpa-AFX)

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