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20.08.2025, 22:27
Die Nervosität an den US-Börsen nimmt zu. Nach einem schwachen Vortag gerieten die Kurse auch am Mittwoch erneut unter Druck. Vor allem der Technologiesektor stand im Fokus der Verkäufer. Während Anleger bei den hochgelaufenen KI-Werten Kasse machten, sorgten die Protokolle der US-Notenbank Fed für zusätzliche Unsicherheit.
Der Nasdaq musste mit einem Minus von 0,7 Prozent die deutlichsten Verluste hinnehmen. Der breiter gefasste S&P 500 gab um 0,2 Prozent nach, während sich der Dow Jones Industrial Average mit einem leichten Plus von 16 Punkten nahezu stabil hielt.
Gewinnmitnahmen bei KI-Highflyern
Der Hauptbelastungsfaktor war erneut der Tech-Sektor, in dem Anleger nach der jüngsten Rekordjagd weiter Gewinne realisierten. Besonders hart traf es die Halbleiterwerte, die als Zugpferde der KI-Rallye gelten. Die Aktie von Nvidia verlor rund drei Prozent, während Advanced Micro Devices (AMD) und Broadcom sogar jeweils über 3,5 Prozent einbüßten. Auch bei den Software-Spezialisten ging es abwärts: Palantir stürzte um 5,5 Prozent ab und der Chip-Gigant Intel musste einen herben Verlust von mehr als sechs Prozent verkraften. Selbst die Schwergewichte wie Apple, Amazon, Alphabet und Meta konnten sich dem Abwärtsdruck nicht entziehen und schlossen im Minus.
Marktbeobachter sehen darin eine gesunde Korrektur. „Es ist nicht überraschend, dass einige Investoren nach einer unglaublich starken Rally Gewinne mitnehmen“, kommentierte etwa Carol Schleif, Chef-Anlagestrategin bei BMO Private Wealth. Zudem sei das Handelsvolumen Ende August traditionell dünn, was die Kursschwankungen verstärke.
Licht und Schatten im Einzelhandel
Uneinheitliche Signale kamen unterdessen aus dem Einzelhandel. Die Aktie von Target brach um sechs Prozent ein, nachdem der Konzern einen weiteren Umsatzrückgang meldete und einen neuen CEO für das kommende Jahr ankündigte. Besser lief es für den Baumarkt-Riesen Lowe's: Die Aktie legte leicht zu, nachdem die Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten übertreffen konnten.
Fed-Protokolle schüren Zinsängste
Für die größte Verunsicherung sorgte jedoch das am Abend veröffentlichte Protokoll der letzten Fed-Sitzung. Daraus ging hervor, dass die Notenbanker weiterhin besorgt über die hartnäckige Inflation und den robusten Arbeitsmarkt sind. Die meisten Währungshüter waren sich einig, dass es noch zu früh für Zinssenkungen sei. Besonders bemerkenswert: Mit Christopher Waller und Michelle Bowman stimmten erstmals seit 1993 wieder zwei Mitglieder gegen die Zinsentscheidung – ein klares Zeichen für die internen Debatten.
Während die Mehrheit der Mitglieder die Inflationsrisiken höher einschätzte, sahen einige bereits die Gefahr einer Abschwächung am Arbeitsmarkt. Dieses Zögern steht im krassen Gegensatz zur Erwartungshaltung vieler Marktteilnehmer. Laut dem „FedWatch Tool“ der CME preisen die Märkte aktuell eine fast 85-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinssenkung im September ein.
Alle Augen richten sich nun auf die Rede von Fed-Chef Jerome Powell am Freitag. Investoren erhoffen sich klare Signale für den zukünftigen Zinskurs. „Sollte Powells Tonlage restriktiver ausfallen, könnte das die Tech-Aktien weiter unter Druck setzen“, so die Einschätzung von Expertin Schleif. Für Anleger bleibt es also spannend – die Volatilität dürfte hoch bleiben.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies Inc..
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