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Wall-Street-Ausblick: Macht Powell die Zins-Fantasie zunichte?

Wall-Street-Ausblick: Macht Powell die Zins-Fantasie zunichte?
Foto: hapabapa/iStockphoto
DJ Industrial Average -%
Philipp Schleu 22.08.2025, 15:22 Philipp Schleu

Die Wall Street hält den Atem an. Alle Augen sind auf US-Notenbankchef Jerome Powell gerichtet, der um 16 Uhr vor das Mikrofon treten wird. Die Frage, die die Märkte bewegt: Gibt es endlich das ersehnte Signal für eine baldige Zinssenkung, oder müssen sich Anleger auf eine weitere Hängepartie einstellen? Die vorsichtig optimistische Stimmung vor Handelsbeginn könnte trügerisch sein.

Kurz vor dem Ertönen der Startglocke an den US-Börsen liegt der Dow Jones leicht im Plus bei 44.919 Punkten. Auch der zuletzt gebeutelte Nasdaq zeigt sich mit einem kleinen Aufschlag bei 23.179 Zählern. Doch die Nervosität ist greifbar. Die Märkte preisen bereits mit hoher Wahrscheinlichkeit eine erste Zinssenkung für September und eine weitere bis zum Jahresende ein.

Allerdings gossen zuletzt mehrere US-Währungshüter Wasser in den Wein der Optimisten. So stellte Beth Hammack, die neue Chefin der regionalen Notenbank von Cleveland, unmissverständlich klar, dass sie aktuell nicht für eine geldpolitische Lockerung stimmen würde. Auch andere Notenbanker hatten sich zuvor ähnlich zurückhaltend geäußert und mahnten zur Geduld.

Infront DowJones (WKN: 969420)

Während der Gesamtmarkt auf den Impuls der Notenbank wartet, sorgen Quartalszahlen und Analystenkommentare bereits für kräftige Kursbewegungen bei Einzelwerten. Für positive Impulse sorgt der Videokonferenz-Spezialist Zoom, dessen Aktie vorbörslich um starke 3,9 Prozent zulegt. Das Unternehmen überzeugte nicht nur mit erfreulichen Quartalszahlen, sondern auch mit einem starken Jahresausblick für das Umsatzwachstum. Auch bei der Discounterkette Ross Stores herrscht gute Stimmung, die Papiere klettern um 3,4 Prozent, nachdem der Gewinn die Erwartungen auf ganzer Linie übertroffen hatte.

Zoom (WKN: A2PGJ2)

Deutlich düsterer sieht es hingegen im Software-Sektor aus. Die Aktie von Intuit bricht um satte 6,8 Prozent ein, da der Ausblick des Unternehmens die hohen Erwartungen der Analysten nicht erfüllen konnte. Einen herben Dämpfer müssen auch die Aktionäre von Workday verdauen, deren Papiere um 5,4 Prozent in den Keller rauschen. Obwohl die Zahlen für das zweite Quartal die Schätzungen übertrafen und der Margenausblick angehoben wurde, dominiert am Markt die Sorge, dass innovative KI-Tools die Anwendungen des Unternehmens verdrängen könnten.

Intuit (WKN: 886053)

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