Die Anleger an der Wall Street halten den Atem an. Kurz nach dem Wochenstart herrscht auf dem New Yorker Parkett eine abwartende Haltung. Sowohl der Dow Jones als auch der Nasdaq verharren in Lauerstellung knapp unter ihren jüngsten Rekordständen. Der große Impuls fehlt – und der Grund dafür hat einen Namen: Jerome Powell.
Alle Blicke richten sich auf das prestigeträchtige Notenbankentreffen in Jackson Hole am kommenden Freitag. Marktteilnehmer erhoffen sich von der Rede des US-Notenbankchefs Powell klare Signale zur zukünftigen Geldpolitik. Die Erwartungshaltung ist hoch: Die Märkte haben bereits zwei Zinssenkungen für das Jahr 2025 fest eingepreist, beflügelt von der Hoffnung, dass die nachlassende Dynamik am Arbeitsmarkt die Inflationssorgen in den Schatten stellt.
Doch genau hier liegt die Gefahr. „Diese Erwartungen sind bereits zu einem großen Teil in den Kursen enthalten“, warnt Ipek Ozkardeskaya, Analystin bei der Swissquote Bank. Um die Rally fortzusetzen, „brauchen Aktien möglicherweise einen neuen Katalysator“.
Während die Indizes stagnieren, sorgen Einzelwerte für Bewegung:
Für den Paukenschlag des Tages sorgt die Aktie von Intel. Ein sattes vorbörsliches Plus von sechs Prozent beflügelt die Fantasie der Anleger. Der Grund: Der japanische Tech-Gigant Softbank steigt bei dem Chip-Hersteller ein. Damit reißt die Nachrichtenflut bei Intel nicht ab, nachdem bereits Gerüchte über eine mögliche Staatsbeteiligung der USA für Volatilität gesorgt hatten.
Ebenfalls auf der Gewinnerseite findet sich die Aktie von Palo Alto Networks wieder, die um beeindruckende 6,7 Prozent zulegen kann. Das Cybersicherheitsunternehmen überzeugte die Anleger mit starken Quartalszahlen und bewies einmal mehr, dass Sicherheit in der digitalen Welt ein lukratives Geschäft ist.
Gemischte Gefühle hingegen bei der Baumarktkette Home Depot. Zwar deutet sich ein Kursplus von 1,6 Prozent an, doch der Quartalsbericht offenbarte die anhaltende Kaufzurückhaltung der Kunden bei größeren Projekten. Auch die unberechenbare Zollpolitik der USA belastet das Geschäft. Der Umsatz verfehlte die Erwartungen der Analysten. Die Blicke richten sich nun gespannt auf die anstehenden Zahlen der Konkurrenten Target und Walmart.
Enthält Material von dpa-AFX
19.08.2025, 15:19