Vonovia öffnet morgen die Bücher für das zweite Quartal 2025 – und Anleger dürfen gespannt sein. Denn trotz schwieriger Rahmenbedingungen deuten sowohl Markt- als auch Unternehmensdaten auf eine operative Stabilisierung hin. Charttechnisch ist die Aktie allerdings angeschlagen.
Nach einem Umsatz von rund 1,573 Milliarden Euro im ersten Quartal 2025 erwartet der Markt für das zweite Quartal nur noch 1,294 Milliarden Euro – ein deutlicher Rückgang von 13,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Auch der ausgewiesene Mietumsatz dürfte mit etwa 1,211 Milliarden Euro ein Minus von 1,1 Prozent verzeichnen. Das zeigt: Vonovia spürt die Abkühlung im Transaktionsmarkt sowie den zunehmenden Regulierungsdruck.
Trotz rückläufiger Erlöse überzeugt die Ergebnisentwicklung: Das EBITDA soll laut Schätzungen auf 979 Millionen Euro steigen – ein deutliches Plus von rund 49 Prozent gegenüber dem ersten Quartal. Die FFO (Funds from Operations) sollen sich bei 0,49 Euro je Aktie stabilisieren, der Gewinn je Aktie bei 0,40 Euro liegen.
Ein zentraler Hoffnungsträger bleibt die Bewertung des Immobilienportfolios. Laut Bloomberg Intelligence könnten sich die Immobilienwerte im ersten Halbjahr um rund ein Prozent erholt haben – getragen von stabilen Renditen und steigenden Mieten. In den Top-8-Städten Deutschlands lagen die Mieten laut ImmoScout zuletzt um 4,9 Prozent höher als im Vorjahr. Zum Vergleich: Gesamtdeutschland wies ein Plus von 2,1 Prozent auf.
Das könnte den Verschuldungsgrad entlasten – trotz hoher Auszahlungen im zweiten Quartal (650 Millionen Euro Dividende, 150 Millionen Euro für Minderheiten). Immerhin haben sich über 35 Prozent der Aktionäre für die Aktiendividende entschieden, womit 356,7 Millionen Euro in der Kasse verbleiben.
Bei der Aktie des Wohnungsriesen war in den letzten Wochen die Luft raus. Entsprechend wichtig sind die morgigen Quartalszahlen. Bis diese vorliegen, sollten Anleger die Füße stillhalten – zumal sich auch das Chartbild deutlich eingetrübt hat. Überrascht Vonovia morgen positiv, können wieder Zukäufe oder Neueinstiege getätigt werden. Die Zahlen sind zwar nicht die letzte Chance für die Wende, aber zumindest für die nächsten Wochen ein entscheidender Faktor. Investierte Anleger beachten den Stopp bei 24,00 Euro.
05.08.2025, 08:49